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St. Nikolaus
ist der Schutzpatron der Kinder
Auf Ikonen ist der Heilige
Nikolaus sehr häufig abgebildet, vielleicht
am häufigsten von allen Heiligen. Die Kirchengeschichte
verzeichnet zwei Personen mit dem Namen Nikolaus.
Beide mit Namen Nikolaus gelten als heilig:
Der Bischof Nikolaus von Myra (lebte
im 4. Jahrhundert) und Nikolaus von Sion,
Bischof von Pinara (starb 564).
Die griechische Kirche verehrte
die beiden Bischöfe schon seit dem sechsten
Jahrhundert. Im Abendland konzentrierte sich
die Verehrung aber auf den Bischof von Myra.
Seine Gebeine wurden entführt nach Süditalien,
nach Bari. Nikolaus wurde wahrscheinlich 270
in dem kleinen Ort Patara in der Nähe von
Myra in der heutigen Türkei geboren. Myra
war eine bedeutende Stadt an der Mittelmeerküste
östlich von Rhodos. Jetzt liegt dort das Fischerdorf
Demre. Nikolaus war ein sehr gläubiger Mann,
er wurde Bischof von Myra und war am Hof von
Kaiser Konstantin in KOnstantinopel hoch angesehen.
Die Verehrung des Nikolaus
beruht auf Legenden und Sagen, auf mehr als
tausend Berichte aus der Bevölkerung. Im Mittelalter
gehörte er zu den "Vierzehn Nothelfern". Es
sind Taten, die erzählt werden, die für den
Verstand schwer nachvollziehbar sind |
Bild: Ikone Der
Heilige Nikolaus. Unbekannter Künstler aus
Zentralrußland, vor etwa 350 Jahren gearbeitet.
Eitempera auf Holz, Heiligenschein aus Silber,
Rahmen und Hintergrund aus Silberblech

Der älteste Bericht schildert...
dass Nikolaus drei Männer in
letzter Minute vor dem Tode bewahrte, weil
sie unschuldig waren. In einem anderen Fall
erscheint er dem Kaiser im Traum und verhindert
die Hinrichtung von drei Generälen, auch sie
waren unschuldig verurteilt worden und Nikolaus
klärte auf, dass es ein korrupter Beamter
war, der die falsche Anklage verschuldet hatte.
Ein andermal bewahrt er drei Töchter eines
völlig verschuldeten Mannes davor, in ein
Bordell verkauft zu werden: Er wirft ihnen
drei Goldklumpen durch das Fenster, damit
können sie sich eine Aussteuer für eine Heirat
anschaffen.
Die nächste Geschichte ist recht
gruselig: Eine Wirtin hat drei junge Männer
erschlagen und eingpökelt, Nikolaus erweckt
sie wieder zum Leben. Diese Szene hat Gentile
da Fabrino (1370-1420) naturalistisch gemalt
(Im Vatikan ausgestellt). Als die Stadt Myra
von einer Hungersnot heimgesucht wird, geht
Nikolaus zu den Schiffen, die Weizen für den
Kaiserhof geladen haben. Er bittet die Schiffer,
ihm jeweils 100 Maß Weizen abzugeben. Die
Schiffer tun es ungern, wie sollen sie am
Hof erklären, wo die 100 Maß Weizen geblieben
sind?
Doch als die Ladung am Kaiserhof
abgeladen wird, fehlt nicht ein Gramm! Aber
der Weizen hat die Menschen in Myra vor dem
Hungertod gerettet: und er vermehrte sich
zwei Jahre lang immer aufs Neue. Weitere Legenden
erzählen von wunderbaren Krankenheilungen,
Rettung aus Seenot und Nikolaus rettet einen
Knaben vor dem Ertrinken, bringt einen entführten
Sohn zu den Eltern zurück und treibt Dämonen
aus einem vergifteten Brunnen. |