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Tiere in der Kunst bei onlinekunst.de - vergleichende Bildanalyse/Malerei Pferde
Bildbetrachtung von Inga Schnekenburger

Adolph von Menzel, Karrengaul

Pferde in der Kunst
Bildbetrachtung von Inga Schnekenburger

vergleichende Bildbetrachtung

Bildanalyse - Malerei Pferde

Abbildung links: Das Pferd von Adolph von Menzel "Karrengaul", 1815/1905

Abbildung unten: Das Pferd von Karl Blechen, "Karrengaul", 1825/1828

Das Pferd von Karl Blechen, "Karrengaul", 1825/1828

Tabellarische vergleichende Bildanalyse

Menzel Karrengaul, kleines Bild

Studie

<- Vergleich ->

Blechen, Karrengaul, kleines Bild

Gemälde - zu den Detailbildern

Adolph von Menzel (1815-1905)
<- Künstler ->
Karl Blechen (1798-1840)
Karrengaul
<- Titel des Bildes ->
Karrengaul
1840/ 1850
<- Entstehungsjahr ->
1825/ 1828
Öl auf Pappe
<- Technik ->
Öl auf Leinwand
29 cm x 37 cm
<- Größe ->
12,6 cm x 22,4 cm
Nationalgalerie in Berlin
<- Standort des Bildes ->
Staatliche Schlösser und Gärten in Berlin

Das Bildformat (Höhe x Breite) entspricht in etwa unserem gewohnten Papierformat, mit dem wir täglich umgehen.Das Format des Menzel- Bildes ist etwas kürzer als das Normmass. Das Motiv im Format:

Das Pferd füllt fast das ganze Format aus.

<- Format des Bildes ->


"Norm"- Maß, Din-Größe

Das Bildformat entspricht nicht unserem gewohnten Papierformat, mit dem wir täglich umgehen. Das Format des Bildes von Blechen ist wesentlich breiter als das Normmaß. Dadurch wird das Ruhende betont. Das Motiv im Format: Das Pferd nimmt nur einen Teil des Bildformates in Anspruch. Die Frage nach dem Format ist hier wichtig. Das "Normmaß" wurde um den Bereich vor dem Pferd verlängert. Was erwartet das Pferd nach dem Ende? Der Himmel nimmt hier eine relativ große Fläche ein.

Links oben ist der Kopf des Pferdes gemalt. Das Pferd tritt uns optisch entgegen. Der Kopf ist erhoben.

<- Die Leserichtung ->
von Europäern ist von links oben nach rechts unten

Der Kopf des Pferdes zeigt nach rechts, es tritt uns nicht entgegen, es "tritt ab". Es "lässt den Kopf hängen".

Die Studie von Menzel ist in warmen Farbtönen gehalten. Die Fellfarbe des Pferdes harmoniert mit den Farben der Umgebung. Das Gelb ist warm, die Farbtöne des Pferdes glänzen wie in Gold getaucht. Der wärmste Farbton des Bildes ist auf der üppigen Mähne (Rotbraun).

Das Geschirr ist oben mit godenen Ösen verziert.

<- Farbe ->

Das Gemälde von Blechen ist mit Ausnahme des Pferdes in kühlen Farbtönen gehalten. Der warme Farbton des Pferdes (Rotbraun) steht im Gegensatz zur Umgebung. Der Farbton des Himmels wirkt besonders kühl. Die Gelbtöne leuchten nicht.

Der dunkelste Bereich des Bildes liegt am Ende der spärlichen Mähne, im Schulterbereich. Dort drückte ein Leben lang das Geschirr.

Das Pferd von Menzel ist in der sog. Kontrapoststellung, es wirkt, als ob das Pferd nervös tänzelt. Es möchte sich bewegen. Das gesamte Bild scheint durch die lebendige Pinselführung "in Bewegung".

<- Bewegung ->

Das Pferd von Karl Blechen steht mit allen vier Beinen auf der Erde. Es möchte sich nicht bewegen. Die gesamte Komposition des Bildes zielt auf Unbewegtheit ab, umso bewegender ist der Eindruck von Traurigkeit.

Das Pferdegeschirr des Karrengauls von Menzel betont die plastische Körperform. Man spürt, dass die Körperform des Pferdes das Geschirr mitformt.
<- Plastizität ->
Dort, wo sonst, während der Arbeit des "Karrengauls" das Geschirr sitzt, sind gerade Furchen gemalt. Wie eingegraben in den Pferdekörper. Das Pferd wirkt flach. Man ahnt, dass das Geschirr Spuren hinterlassen hat.

Menzel Karrengaul, kleines Bild

Studie

<- Vergleich ->

Blechen, Karrengaul, kleines Bild

Gemälde

Der "Karrengaul" von Menzel steht im Sonnenlicht. Die Sonne wirft goldene Reflexe auf den Pferdekörper. Der sonnigste Bereich des Pferdes liegt vor dem Pferd.
<- Licht und Schatten ->
Der "Karrengaul" von Karl Blechen steht im Schatten. Die Sonne ist nur als ein Reflex in den Büschen hinter ihm zu sehen. (Detailbild) Der Körper des Pferdes wird duch dunkle, schattige Bereiche kaum modelliert. Der "sonnigste" Bereich des Pferdes liegt hinter dem Pferd.
Das Pferd bei der Arbeit im Vollbesitz seiner Kräfte. Wahrscheinlich befindet es sich auf der Straße. Die Deichsel zeigt die Verbindung zum Wagen. Das Pferd ist eingespannt.
<- Situation ->
Das Pferd nach der Arbeit, die Kräfte sind verbraucht. Das Pferd befindet sich auf einer Weide, aber auf dieser Weide gibt es nichts zu fressen, Erde ist gemalt worden, kein Gras. Das Pferd wird hier "Karrengaul" genannt, aber es besteht keine Verbindung im Bild zur "Karre", zur Kutsche. Es ist abgeschirrt worden.

Es handelt sich um ein relativ junges Pferd. Das Pferd ist wohlgenährt. Die stärkste Bewegung ist in der Mähne, die im Wind Wirbel bildet.

<- Lebensalter ->
Es handelt sich um ein relativ altes Pferd. Das Pferd ist mager und knochig. Die Mähne hängt schlaff am Hals herunter und bildet optisch Falten am Hals.
Das Pferd ist "alleiniger Darsteller" im Bild. Aufmerksam schaut es nach vorn.
<- Umgebung ->
Hinter dem Pferd sind grüne Büsche und ein Baum zu sehen. Vor dem Pferd ist ein Baum, der umzukippen scheint und ein Baumstumpf gemalt.
Das Leben liegt vor ihm. Er wird noch lange treu die Kutsche seines Herrn ziehen.
<- Zukunft ->
Auf dem Baumstumpf sitzt ein Vogel. Der Vogel hat keinen Schnabel. Das könnte bedeuten: Das Lied des Lebens ist ausgesungen.
Das Bild "Karrengaul" von Adolph von Menzel hat keinen religiösen Aspekt. Es zeigt ein wunderschön gemaltes Pferd.
<- Aspekt ->
Das Bild "Karrengaul" von Karl Blechen hat einen religiösen Aspekt. Es weist auf den Tod hin und auf die Frage, was nach dem Tod sein könnte.

Inga Schnekenburger

Surftipp: Carl Blechen wurde am 29. Juli 1798 in Cottbus geboren und verstarb 1840 in Berlin. Er war neben Caspar David Friedrich einer der bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Linktipp

Surftipp: Adolph von Menzel - Gemälde bei onlinekunst.de

Surftipp: "Pferde sind besonders eng mit dem Leben der Menschen verbunden Seit Jahrhunderten werden Pferde gezüchtet. Sie tragen unsere Lasten, ziehen unsere Pflüge und Kutschen. In Kriegen wie beim Sport und Vergnügen haben sie uns begleitet. Menschen und Pferde können enge Freundschaften schließen... Viola Kaesmacher, tierdach.de" Bei tierdach.de finden Sie interessante Informationen über Pferde. Dort finden Sie auch einen Hinweis zum Pferdeschutzhof in Köln: Unter dem Motto "Tiere sind keine Wegwerfartikel" wurde 1988 der Kölner Schutzhof für Pferde gegründet. Ziel des Schutzhofes ist die Aufnahme, Pflege und Vermittlung kranker, abgeschobener und nicht artgerecht gehaltener Tiere. Helfen Sie dem Kölner Schutzhof für Pferde! Es werden Sponsoren und Tierpaten gesucht. Link

Bitte helfen Sie: Pferdeschutzhof benötigt dringend Hilfe

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