Jri Kolar wurde am
24. September 1914 in Protivin (Kreis Pisek),
Tschechoslowakei, geboren.
1929 |
bis 1942 übt Jiri
Kolar unterschiedliche Berufe aus. |
1934 |
entstehen die ersten Collagen. |
1937 |
die erste Einzelausstellung von Jiri Kolar
im Mozarteum in Prag; seit |
1943 |
freier Schriftsteller. Seine Inspirationen
erhielt er vor allem durch den französischen
Symbolismus: Mallarmé, Apollinair und durch
James
Joyce. Jiri Kolar schildert in surrealistischen
Gedichten die Großstadt und die Ehe. Er
schreibt auch köstliche Kinderbücher.
Er übersetzt die Fabeln des Äsop und
Werke von Walt Whitman und anderen Schriftstellern.
|
1952 |
Publikationsverbot in der CSSR.
Deshalb wendet er sich wieder seinen Collagen
zu und erweitert die Technik, es entsteht
ein eigener Stil, Rollagen von eigenartigem
Reiz. Die Bildmotive, die er ausschneidet,
werden streifenförmig wieder zusammengesetzt.
Dazu benutzt Jiri Kolar auch alte Bücher.
So entstehen z.T. poetisch anmutende Bildgeschichten.
Er beklebt auch Gegenstände, die dadurch
ein neues Eigenleben erhalten. Die Titel seiner
Arbeiten zeigen auch, dass der Künstler
über einen ausgesprochen feinen Humor
verfügte ("Weihnachtseier",
um 1965). |
1970 |
hält er sich das letzte Mal in der
Tschechoslowakei auf.
Die Teilnahme an der Documenta 4 in Kassel
ist ein großer Erfolg. |
1969 |
Reisen nach Brasilien, Auszeichnung auf der
X. Biennale Sao Paulo |
1980 |
übersiedelt Jiri Kolar nach Paris. |
1984 |
erhält er die französische Staatsbürgerschaft. |
1990 |
erste Pragreise nach 10 Jahren, er nimmt an
der Biennale in Venedig teil. |
1992 |
Rückerhalt der tschechischen Staatsbürgerschaft. |
2002 |
Tod des vielseitigen, hochbegabten und beliebten
Künstlers am 11. August 2002,
kurz vor seinem 88. Geburtstag. |
Externer Linktipp: Gedenkseite
Auf der Gedenkseite trauern folgende Künstler
und Schriftsteller um Jiri Kolar
- Reinhard Döhl Gedicht der Stille
(Bild)
- R.D. Ein Schmetterling für Jirì Kolàr
13.8.02
- Armin Elhardt, ... und winken mit dem
schwarzen Tuch
oder Epilog zur Schwarzen Leier für Jiri Kolar
17.8.02
- Text von Armin Elhardt - 3 Variationen
- Collage mit Schmetterlingen Wolfgang Ehehalt:
Hommage à Jirí Kolár
- Johannes Auer, Collage
- Inga Schnekenburger, Ein Schmetterling
für Jirí Kolár, Computercollagen
- Schmetterling von Reinhold Koehler für
Jirí Kolár 1969 (R.K. lebt nicht mehr)
- Reinhard Lehmitz, Gedicht "Kunst
entsteht leise"- für Jiri Kolar.
Weitere Beiträge werden demnächst auf
der Gedenkseite von Reinhard Döhl veröffentlicht.

Zum Tod von Jiri Kolar: Abschied des Schmetterlings
Computercollage von Inga Schnekenburger, 13. August
2002
Anmerkung
Mein persönliches Lieblingsbild von Jiri
Kolar ist "Die Quelle" (Ursprungsbild:
Jean Auguste Dominique Ingres, Die Quelle, 1856,
Öl auf Leinwand, 164 x 82 cm, Louvre, Paris-
Jiri Kolar, Die Quelle, 1979, Rollage, 16,5 x 26
cm). Mehrere Reproduktionen wurden von Jiri
Kolar für die "neue" Quelle zerschnitten
und streifenförmig wieder zusammengestzt. Durch
kunstvolle Anordnung erhält die so neu entstandene
Arbeit einen Eindruck von Wasser, den Eindruck einer
Quelle, ohne dass die Frau mit dem Krug (vorher
Hauptthema bei Ingres) sofort zu erkennen wäre.
Erst bei näherer Betrachtung erkennt man das
Gesicht der Frau in vielfacher Form, Brüste
und den Krug . Nun erscheint die Frau als die eigentliche
Quelle, die wellenförmig ihre Ausstrahlung
aussendet.
Die Streifen sind so versetzt, dass ein reliefartiger
Eindruck eines Frieses entsteht.
I.S.
Links und Surftipps
zu Seiten im www, die Bilder von Jiri Kolar veröffentlicht
haben.
Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind
wir nicht verantwortlich.
Jiri Kolár - herrliche Collage. Hommage à Melle
Riviere, 1981, Collage sur bois.
www.pnp.de
Jirí Kolár - Ein Portrait des tschechischen Collage-Künstlers
von Edith Rabenstein.
www.pnp.de
KunstNet Österreich: Jiri Kolar und seine poetische
Bildwelt
www.kunstnet.at
Gitter-Rollage von Jirí Kolár. Jiri Kolar -
Junges Mädchen, 1972 Gitter-Rollage
www.artcontent.de
Künstlerportraits von Heinz-Günter Mebusch, auch
Jiri Kolar.
www.nw-museum.de
Jiri Kolar als Schriftsteller / Bühnenautor:
Das Licht der Welt von Jirí Kolár Regie: Nika
Brettschneider Gespielt von: Nika Brettschneider
und Ludvík Kavín Uraufführung: Jänner 1978, Brüssel
(Aula der Universität) www.theaterbrett.at
HINWEIS
Der Autor von "Kunst entsteht leise" hat
ein wunderschönes Buch herausgegeben:
REINHARD LEHMITZ Jahreszeiten - Miniaturen:
Haiku-Senryu-Tanka
von Reinhard Lehmitz 2003, Taschenbuch - VHEVG
Engelsdorfer Verlagsgesellschaft GbR
...mit stimmungsvollen Fotos!
bei amazon.de online bestellen: Jahreszeiten
- Miniaturen
... am 24. September 2002
wurden die Handschriften von Goethe in das UNESCO-Register
"Memory of the World" aufgenommen. Goethes
Handschriften zählen damit zun Weltkulturerbe der
Menschheit.
goethe/goethe_news.html
Diese Seite über Jiri Kolar wurde im Jahr
2000 erstveröffentlicht und 2001 ergänzt,
2002 aktualisiert.
Wir danken Reinhard Lehmitz für die Genehmigung
zur Veröffentlichung des Gedichtes
"Kunst entsteht leise". Alle Rechte beim
Autor.
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