Der
Rosengarten im Computergarten am 4. Juli

Digitalfoto "Weiße
Rosen für Theodor Storm" von Inga Schnekenburger
Warum
sind denn
die Rosen so blaß,
O sprich mein Lieb,
warum?
Heinrich Heine
Ich träume oft
von einer bleichen Rose
Hell ragt ein
Berg; sie blüht in seinem Schatten,
Zum fernen Licht aufschmachtend mit dem matten
Traumblumenblick aus ihrem dunklen Loose.
Dann bangt sie mich; tief stockt mein Schritt im
Moose.
Doch weiter muss ich, muss das Ziel erreichen,
Den Gipfel mit den immergrünen Eichen;
So steh ich schwankend zwischen Berg und Rose.
Denn wie sich auch mein Fuß bemüht zu
kämpfen,
Ich kann die süße Sehnsucht nicht mehr
dämpfen,
Aus ihrem Kelch den edlen Duft zu schlürfen.
Da - Flügel - frei! - und an der Brust die
Blume!
Schon naht der Hain mit seinem Heiligtume,
Wo auch die Rosen immer grünen dürfen.
Richard
Dehmel (1863-1920)