Der Computergarten am 14. Oktober

 

Bild: Übermächtiger Baum und zartes Laub: "Maskenbaum"
Cyberart für Hannah Arendt von © Inga Schnekenburger 2001
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Hannah Arendt

1906-1975

Portrait Hannah Arendt von Inga Schnekenburger

Philosophin,
Politikwissenschaftlerin und Soziologin

Die Philosophin, Politikwissenschaftlerin und Soziologin Hannah Ahrendt setzte sich für geistige Selbstständigkeit und politische Verantwortung des einzelnen in der Gesellschaft ein.

Ihre Hoffnung setzte sie auf die junge Generation, die Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung eher ablehnt. Das Werk von Hannah Arendt ist genial: Ihre Arbeiten über den Totalitarismus und die Judenverfolgung, ihre Essays über Berthold Brecht und Walter Benjamin.

Hannah Arendt gab auch Franz Kafkas Tagebücher heraus und schrieb eine ungewöhnliche Biographie über Rahel Varnhagen. In "Die Krise der Erziehung", stellt sie die Erziehungsfrage als politisches Problem dar, das nicht der Pädagogik allein überlassen bleiben sollte.

In ihrem Hauptwerk "Origins of Totalitarianism" ("Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft") verbindet sie die Entstehungsbedingungen von nationalstaatlichem Totalitarismus im 19. Jahrhundert mit der Entstehung des Antisemitismus.

In "The Life of the Mind" (1972) begründete sie ihre Skepsis bezüglich des positiven Einflusses philosophischer Gedanken auf die menschliche Zivilisation. Hannah Arendt wurde u.a. mit dem Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet. Sie war die erste Frau, die einen Lehrstuhl an der Princeton University innehatte.

BIOGRAPHIE

Hannah Arendt wird am 14. Oktober 1906 als einzige Tochter des Ingenieurs Paul Arendt und dessen Frau Martha, geborene Cohn, in Linden bei Hannover geboren. Hannah Arendt verlebt ihre Kindheit in Königsberg.

1924
Sie beginnt 1924 das Studium der Philosophie, Theologie und Klassischen Philosophie in Marburg.
Danach wechselt Hannah Arendt nach Freiburg im Breisgau und nach Heidelberg, wo sie u. a. bei Martin Heidegger und Edmund Husserl studiert (Hannah Arendt - Martin Heidegger. Juli 1995, PIPER VERLAG GMBH, MUENCHEN).
1928
Im Alter von erst 22 Jahren promoviert sie über den "Liebesbegriff bei Augustin" in Heidelberg bei Karl Jaspers. Zu Karl Jaspers entsteht eine lebenslange Freundschaft (Hannah Arendt/ Karl Jaspers Correspondence, 1926-1969. Sept.1992, HARCOURT BRACE & CO).
1929

Übersiedlung nach Berlin.

1929-1937 ist Hannah Arendt mit dem Philosophen Günther Anders verheiratet.

Hannah Arendt beginnt mit Forschungen zur deutschen Romantik. Sie erhält ein Stipendium der "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft". Ihre Studien sind 1933 in wesentlichen Teilen beendet, erscheinen aber erst 1959 unter dem Titel "Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik". (Rahel Varnhagen von Ense geb. Levin 1771 - 1833 , Bild im Computergarten) Sie versucht in dieser Studie, das jüdische Dasein der Frau existenzphilosophisch zu erfassen (Arendt, Hannah Rahel Varnhagen. PIPER VERLAG GMBH, MUENCHEN und Rahel Varnhagen: The Life of a Jewish Woman, Revised ed. Okt.1974, HARVEST BKS & HBR).

1933

wird Hannah Arendt durch die Geheime Staatspolizei inhaftiert. Sie flieht nach Paris, dort arbeitet sie als Sozialarbeiterin bei einer jüdischen Organisationen, die jüdische Waisenkinder nach Palästina brachte.

Beginn der Freundschaft mit Walter Benjamin.

1935
Erste Reise nach Palästina (Aschheim, Steven E Hannah Arendt in Jerusalem. Aug.2001, UNIV OF CALIFORNIA PR & CALIF-PRIN FULFI).
1940

Zweite Eheschließung mit dem Philosophieprofessor Heinrich Blücher. (Hannah Arendt und Heinrich Blücher. Sept.1998, ROWOHLT BERLIN, BERLIN und Arendt, Hannah / Blücher, Heinrich Briefe 1936 - 1968. Sept.1999, PIPER VERLAG GMBH, MUENCHEN).

1940 war Hannah Arendt Geschäftsführerin der "Jewish Cultural Reconstruction Inc.", die unter dem Nationalsozialismus verlorengegangenes jüdisches Schrifttum sucht und archiviert.

1941

Erneute Inhaftierung im Auffanglager Gurs.

Emigration mit ihrem Mann und ihrer Mutter in die USA. In den USA schreibt Hannah Arendt politische Kolumnen für die deutsch-jüdische Wochenzeitschrift "Aufbau".

1944
bis 1946 arbeitet sie als Forschungsleiterin der Conference on Jewish Relations.
1946
bis 1949 ist sie Cheflektorin im Salman Schocken Verlag.
1948
bis 1952 wird sie als Direktorin der Jewish Cultural Reconstruction Organization zur Rettung jüdischen Kulturguts berufen.
1949
und 1950 Reisen nach Deutschland im Auftrag der Jewish Cultural Reconstruction Organization (Besuch in Deutschland. Dez.1993, ROTBUCH VERLAG, HAMBURG).
1951
erhält Hannah Arendt die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1953
Nach mehreren Gastvorlesungen u. a. in Princeton und Harvard erhält sie eine
Professur am Brooklyn College in New York.
1958
Hannah Arendt wird Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
1959
wird Hannah Arendt mit dem Lessing-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet (Rede am 28. September 1959 bei der Entgegennahme des Lessingpreises der Freien und Hansestadt Hamburg. Apr.1999, EUROPAEISCHE VERLAGSANST., HAMBURG).
1961
Berichterstattung über den Eichmann-Prozess in Jerusalem für die "New Yorker".
1963

Ihre Artikel erscheinen als Buchform unter dem Titel "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht über die Banalität des Bösen". (Eichmann in Jerusalem. 1986, PIPER VERLAG GMBH, MUENCHEN und Eichmann in Jerusalem. Mai 1994, PENGUIN, Taschenbuch, englisch).

Dieses Buch rief heftige Kontroversen hervor. Buch "Eichmann in Jerusalem" siehe Seite 2

Ihre Untersuchung über die revolutionäre Begründung der Vernichtung politischer Herrschaft erscheint unter dem Titel "Über die Revolution" (Über die Revolution. ( NZ) Apr.2000, PIPER VERLAG GMBH, MUENCHEN).

1963- 1967 Professur an der University of Chicago.

1966
Beginn der Freundschaft mit Uwe Johnson.
1967
Berufung an die New School for Social Research in New York.
1968
wird sie zur Vizepräsidentin des Institute for Arts and Letters gewählt.
1970
Die Studie "Macht und Gewalt" wird veröffentlicht.
1973
Hannah Arendt wird Vorstandsmitglied im amerikanischen PEN-Zentrum.
1975
Hannah Arendt starb am 4. Dezember 1975 in New York.

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Am 14. Oktober 2005 ist der Welt - Ei - Tag

 

 

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