Paul
Celan
wurde
als Paul Antschel (rumänisch Anczel) am 23.
November 1920 in Czernomitz (Bukowina) Ukraine
- Chernivtsi, das 1920 zu Rumänien
(seit 1774 Österreich bis 1918)
gehörte, geboren.
Seine
Eltern waren deutschsprachige Juden. Er lebte
seit 1948 in Paris, dort lehrte er an der Ecole
Normale Superieure.
Paul
Celan schrieb anfangs melodische Lyrik, die vom
Surrealismus beeinflusst war. Später wurde
das Gedicht zu einem Geflecht von Chiffren.
1959
schrieb er "Sprachgitter", Aussagen,
die logisch nicht fassbar sind. Oft bricht das
Gedicht im Verstummen ab.
Paul Celan übersetzte aus dem Russischen
und Französischen ins Deutsche.
Er
starb im Alter von 49 Jahren,
am 26. April 1970, in Paris in der Seine durch
Selbstmord. |
Zähle
die Mandeln
zähle,
was bitter war
und dich wachhielt,
zähl mich dazu :
Ich suchte dein Aug,
als du's aufschlugst
und niemand dich ansah,
ich spann jenen
heimlichen Faden,
an dem der Tau,
den du dachtest,
hinunterglitt zu den Krügen,
die ein Spruch,
der zu niemandes Herz fand,
behütet.
Dort erst tratest du ganz
in den Namen,
der dein ist
schrittest du sicheren Fußes zu dir,
schwangen die Hämmer frei
im Glockenstuhl deines Schweigens,
stieß das Erlauschte zu dir,
legte das Tote den Arm auch um dich,
und ihr ginget selbdritt durch den Abend.
Mache mich bitter.
Zähle mich zu den Mandeln.
Paul
Celan |
Paul
Celan
Lyriker
geboren am 23. November 1920
gestorben am 26. April 1970

Portrait
Paul Celan
© Inga Schnekenburger 2003
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