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Die gefesselte Distel - Bild für Ilse Aichinger  von Inga Schnekenburger

Die gefesselte Distel
Bild von Inga Schnekenburger für Ilse Aichinger,
der Autorin von "Der Gefesselte" zum Geburtstag

 

Hintergrund-Musik: Johann Nepomuk Hummel, geboren am 14. November 1778
Midi von Mikio Tao: Sonata for Piano No.1 in C, (Op.2a) Adagio, 14k.mid


Ilse Aichinger Biographie

Ilse Aichinger und ihre Zwillingsschwester Helga Aichinger werden in Wien als Töchter eines Lehrers und einer jüdischen Ärztin am 1. November 1921 geboren.

1926
lassen sich die Eltern scheiden, Ilse Aichinger lebt bei Ihrer Mutter in Wien.
1938

bis 1945 Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Die Mutter verliert ihre Stellung als Ärztin. Viele Familienangehörige der Mutter werden ermordet.

Nach Abschluss des Gymnasiums bekommt Ilse Aichinger keinen Studienplatz, weil sie Halbjüdin ist. Im Zweiten Weltkrieg wird sie dienstverpflichtet.

1945

Ilse Aichinger beginnt ein Medizinstudium, bricht es aber ab, weil sie erkannt hat, dass sie Schriftstellerin ist. Sie schreibt an ihrem ersten Roman.

September 1945: Mit "Das vierte Tor" wird das erste Mal in Österreich etwas über Konzentrationslager veröffentlicht.

1948
Der Roman "Die größere Hoffnung" wird veröffentlicht. Hier schildert Ilse Aichinger das Schicksal einer jungen Halbjüdin unter dem Nationalsozialismus. Die Zustände zwischen Traum und Realität werden in einer feinsinnigen Weise beschrieben. Das Werk trägt autobiographische Züge. Danach schreibt sie keine Romane mehr.
1949
bis 1950 Ilse Aichinger im Lektorat des S. - Fischer - Verlages tätig.
1950
bis 1951 arbeitet Ilse Aichinger als Assistentin bei Inge Aicher-Scholl an der Ulmer Hochschule für Gestaltung.
1951
Ab 1951 hatte Ilse Aichinger Verbindung zur "Gruppe 47", dort lernt sie ihren späteren Mann Günter Eich kennen
1952

Der Erzählband "Rede unter dem Galgen" erscheint. Er wird in der Öffentlichkeit stark beachtet.

1953 wird der Band neu aufgelegt unter dem Titel Der Gefesselte

1953
Seit 1953 war Ilse Aichinger mit Günter Eich verheiratet.
1954
Ilse Aichinger bringt den Sohn Clemens und
1957
die Tochter Mirjam zur Welt. (Der Sohn Clemens Eich (ebenfalls Schriftsteller,"Das steinerne Meer") verunglückte 1998)
1963
zieht Ilse Aichinger zieht mit ihrer Familie nach Groß-Gmain bei Salzburg. Sie schreibt dort "Wo ich wohne" - ein Werk mit Traumerfahrungen.
1971
Tod ihres Mannes Günter Eich
1976
Der Sammelband "Schlechte Wörter" zeigt eine Veränderung in Ilse Aichingers Schreibstil. Dominierte einst die Wahrheitssuche, gelangt sie jetzt zur subversiven Sprachkritik.
1984
Umzug nach Frankfurt am Main
1996
Uraufführung der dramatischen Fassung von "Zu keiner Stunde" am Wiener Volkstheater.

Ilse Aichinger

Portrait Ilse Aichinger von Inga Schnekenburger 2001

östererreichische Schriftstellerin
geboren am 1. November 1921 in Wien
Bild: Portrait von Inga Schnekenburger

Aber die größte Begabung ist doch die, auf der Welt sein zu können und es auszuhalten, mit einem gewissen Frohsinn.

Zitat Ilse Aichinger

Ilse Aichinger wurde mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet:

  • 1952 Preisträgerin des jährlich vergebenen Literaturpreises der Gruppe 47
  • 1955 Auszeichnung mit dem Immermann- Preis der Stadt Düsseldorf
  • 1957 Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen
  • 1971 Auszeichnung mit dem Nelly- Sachs- Preis.
  • 1982 Ilse Aichinger erhält den Petrarca- Preis.
  • 1983 Auszeichnung mit dem Franz-Kafka-Preis.
  • 1884 Ilse Aichinger wird der Marie- Luise- Kaschnitz- Preis verliehen.
  • 1987 wird der Europalia-Literatur-Preis der EG an Ilse Aichinger verliehen.
  • 1991 Verleihung des Großen Literaturpreises der Bayerischen Akademie
    der Schönen Künste an Ilse Aichinger.
  • 1995 Ilse Aichinger erhält für ihr Lebenswerk den Großen Österrreichischen Staatspreis für Literatur.

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I.S.

 

Hauptwerke

  • Der Gefesselte (1953)
  • Eliza, Eliza (1965)
  • Nachricht vom Tag (1970)
  • Schlechte Wörter (1976)

Hörspiele

  • Knöpfe (1953)
  • Besuch im Pfarrhaus (1961)
  • Nachmittag in Ostende (1968)

Erzählungen, Dialoge, Gedichte

  • Wo ich wohne (1963)
  • Heutig

Literatur

  • Aichinger, Ilse, Meine Sprache und ich. Erzählungen, FISCHER TASCHENBUCH - VERLAG, 1978
  • Aichinger, Ilse Ilse Aichinger. Leben und Werk. FISCHER TASCHENBUCH -Verlag, 1995
  • Aichinger, Ilse Ilse Aichinger Werke. FISCHER TASCHENBUCH - Verlag, 1991
  • Aichinger, Ilse Besuch im Pfarrhaus. Ein Hörspiel. Drei Dialoge S. FISCHER - VERLAG
  • Aichinger, Ilse Auckland Vier Hörspiele. S.FISCHER - VERLAG
  • Aichinger, Ilse Die größere Hoffnung.Roman, FISCHER TASCHENBUCH - Verlag
  • Aichinger, Ilse Eliza Eliza, Erzählungen. Dialoge, Gedichte S. FISCHER - Verlag
  • Aichinger, Ilse Schlechte Wörter . Mit einem Nachwort von Heinz F. Schafroth S. FISCHER - Verlag
  • Aichinger, Ilse Zu keiner Stunde . S. FISCHER - Verlag
  • Lindemann, Gisela Ilse Aichinger. BECK C.H., 1988

 

Buchempfehlungen

Der Gefesselte Buch

Der Gefesselte

Erzählungen I (1948-1952). Werke in acht Bänden von Ilse Aichinger Broschiert - 117 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt 1991

Die größere Hoffnung

Die größere Hoffnung

Roman. Werke in acht Bänden von Ilse Aichinger. Broschiert - 286 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt 1991

GEDICHTe VERSCHENKTER RAT

Verschenkter Rat

Gedichte. Werke in acht Bänden von Ilse Aichinger Broschiert - 128 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt 1991

Schlechte Wörter

Schlechte Wörter

Werke in acht Bänden von Ilse Aichinger Broschiert - 105 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt 1991

zu keiner Stunde

Zu keiner Stunde

Szenen und Dialoge. Werke in acht Bänden von Ilse Aichinger Broschiert - 183 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt 1991

Eliza Eliza

Eliza Eliza

Erzählungen II (1958-1968). von Ilse Aichinger Broschiert - 216 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt


SEITE 2 GEDICHTE von Ilse Aichinger

CD Kurzschlüsse. Gelesen von der Autorin

Edition Korrespondenzen. Die Kurzschlüsse sind, das zeigt sich, wenn man nach Zusammenhängen ihrer Motive sucht, eng mit Ilse Aichingers Biografie verknüpft. Gleichzeitig ist ihre Person in den Texten aber ganz zurückgenommen, was wiederum gleichzusetzen ist mit dem Gegenteil: "Indem ich mich ganz hineinbegebe in Ort und Stunde, werde ich herausgehoben, werde ich als Kreuzungspunkt ich selbst." Auf besondere Art evident wird das, wenn die Autorin die Kurzschlüsse selbst liest.

Linktipp

Wolken-Fotos: Der Himmel vom 1. bis zum 16. November
Digitalfoto-Ausstellung: Himmelfotos von Inga Schnekenburger und Helge Müller
Digitalfoto von © Inga Schnekenburger: zarte Wolken. 1. November
Digitalfoto von © Helge Müller Himmel am 1. November
www.onlinekunst.de/wetter/wolken_nov_01.html

 

Externe Linktipps

"Der Gefesselte" ins Koreanische übersetzt
Deutschsprachige Gegenwartsliteratur in koreanischer Sprache
Herausgegeben vom Goethe - Institut in Seoul
www.goethe.de/os/seo/delitera.htm

Ilse Aichinger / Literaturlandschaft Österreich
"Ich gebrauche die besseren Wörter nicht mehr..."
polyglot.lss.wisc.edu/german/austria/aichinger.html

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