Der
Vorwurf, mit dem Muttertag trenne
man die Frauen in "Nichtmütter
" und "Mütter"
soll hier nicht behandelt werden (siehe
dazu mein "Flori-
Torial Mai"). Aber worum
geht es mir hier an dieser Stelle?
Ich möchte zeigen, dass es möglich
ist, Mutter UND Wissenschaftlerin,
Mutter UND Künstlerin, Mutter
UND Schriftstellerin, Mutter UND Komponistin
zu sein.
Damit soll
in keiner Weise den Müttern ein
Vorwurf gemacht werden, die "nur"
Mutter sind. Das ist ein schöner
und verantwortungsvoller "Beruf"-
und Beruf kommt von Berufung. Viele
Frauen, die einen Beruf ausüben
UND Mutter sind, haben ein schlechtes
Gewissen. Sie haben die Befürchtung,
ihren Kindern nicht voll gerecht zu
werden. Dabei sollten die ein
schlechtes Gewissen haben, die eine
Frau nicht darin unterstützen,
so zu leben, wie die Frau es gern
möchte.
Alle in der Gesellschaft
sollten sich für die Kinder mit-verantwortlich
fühlen! Alle!
Aber wie gern wird
für die Erziehung allein die
Mutter verantwortlich gemacht (und
für die Hausarbeit dazu). Aber
nur dann, wenn eine Frau unterstützt
wird in ihren Neigungen, kann sie
sich voll entfalten. Das gilt natürlich
auch für die Männer. Aber
die Frauen mussten lange dafür
kämpfen, ihre Talente jenseits
des Hauses entfalten zu dürfen,
egal ob sie nun Kinder hatten oder
nicht.Leider gibt es heute
Tendenzen "zurück zum Herd".
Und das ist traurig.
Abbildung:
Clara Schumann, 1819-1896
bedeutende deutsche Pianistin und
Komponistin und Mutter von sieben
KIndern
Es
gab und gibt Frauen in der Kultur
und in der Kunst, die Mütter
waren und "trotzdem" enorme
und außergewöhnliche Leistungen
vollbracht haben. Und es gab und gibt
Männer, die sich gern und intensiv
um Kinder gekümmert haben. Als
Beispiel möchte ich Leonardo
da Vincinennen, der keine eigenen Kinder
hatte und Francesco Melzi adoptiert
und wie einen Sohn behandelt hat.
Bei der Todesstunde von Leonardo war
sein "Sohn" Francesco auch
bei ihm. Ernst Barlach hat
seinen Sohn allein großgezogen.
Rembrandt hat sich nach dem
Tod seiner Frau Saskia rührend
um die Kinder gekümmert und viele
Zeichnungen mit dem Motiv "Vater
und Kind" hinterlassen. Rembrandt
hat seine Mutter als Prophetin Johanna
lesend, studierend, gemalt - nicht
am Herd.
Abbildung:
Berthe Morisot, Die
Wiege, 1873, Öl auf Leinwand. Höhe
55cm , Breite 46 cm Paris, Louvre,
Jeu de Paume
Exemplarisch für viele dieser
berufstätigen Mütter
möchte ich hier auf Persönlichkeiten
aus der Literatur, der Wissenschaft,
der Musik und der bildenden Kunst
hinweisen.
Ilse
Aichinger
Schriftstellerin, (ein Sohn, eine
Tochter)
Berthe
Morisot
Malerin, (eine Tochter)
Clara
Schumann
Komponistin, (sieben Kinder)
Irene
Joliot- Curie
Nobelpreisträgerin für
Chemie, ( eine Tochter, ein Sohn)
und
als "Sonderfall"
Paula Modersohn-Becker, Malerin.
(eine Stieftochter betreut, nach
der Geburt der eigenen Tochter gestorben)
Aber es gibt auch
tragische Beispiele. Sylvia
Plath war Mutter und Schriftstellerin
und verzweifelte an den Anforderungen,
die diese Doppelrolle von einer Frau
fordert. Ihre Schuldgefühle, ihre
Todessehnsucht und ihre Depressionen
führten zum Freitod von Sylvia PLath.
Sie nahm sich am 11. Februar 1963
im Alter von 31 Jahren das Leben.
Die Frauenbewegung erhob sie zu einer
"Kultfrau". Hier geht es also nicht
um die Mütter von berühmten
Männern - hier geht es um Mütter,
die kulturgeschichtlich SELBST etwas
Bedeutendes geleistet haben (außer
der Erziehung ihrer Kinder). Es gibt
Untersuchungen, die klar belegen,
dass die Kinder von berufstätigen
Müttern glücklicher sind
als die Kinder von nichtberufstätigen
Müttern - WENN DIE MUTTER GERN
IN IHREM BERUF arbeitet.
Es liegt klar auf
der Hand, dass die Doppelbelastung,
die immer da ist bei berufstätigen
Müttern, zur Last wird, wenn
der Beruf nicht gern ausgeübt
wird oder wenn keine Unterstützung
bei der Erziehung und der Hausarbeit
geleistet wird, weil das "Frauensache"
ist. Es sollte aber die Sache aller
sein. Und dass die Kinder dann
darunter leiden. Aber wenn die Mutter
sehr gern in ihrem Beruf arbeitet
und Unterstützung von anderen
bei der Betreung der Kinder und moralische
Unterstützung erhält, dann
geht es den Kindern besser
mit einer zufriedenen, ausgeglichenen
Frau als mit einer nörgeligen,
die "eigentlich" gern berufstätig
wäre, WENN DIE KINDER NICHT WÄREN.
Selbst wenn es nicht ausgesprochen
wird - die Kinder spüren das.
Jede Frau sollte
für sich entscheiden können,
ob sie keine Kinder haben möchte
und nur berufstätig sein will
oder ob sie KInder haben möchte
und bei den Kindern zuhause bleiben
möchte oder ob sie Kinder haben
möchte UND berufstätig sein
will. Und sie sollte in ihrer Entscheidung
die entsprechende Unterstützung
finden!
Und
nur diese freiwillige Entscheidung
wird dazu beitragen, dass es den Kindern,
den Männern und den Frauen gutgeht.
Jede Diskriminierung - ob in die eine
Richtung oder in die andere Richtung
- ist auf Dauer zum Scheitern verurteilt
- alle Beteiligten werden leiden.
Und dann gibt es die "bösen
Mütter" - die eigentlich
keine Gefühle für ihre Kinder
haben - und sie doch großziehen,
weil "es sich so gehört".
Eine kalte, unglückliche
Kindheit erwartet die Kinder; falls
sich kein anderer Mensch verantwortlich
fühlt ("es ist ja die Aufgabe
der Mutter, die Kinder zu erziehen.").
Ist es NUR die Sache der Mütter?
Nein, gewiss nicht. Alle müssen
sich verantwortlich fühlen, damit
die Kinder eine schöne Kindheit
haben, die so wichtig ist für
das HEUTE der Kinder und für
ihr ganzes weiteres, späteres
Leben.
Und darüber
sollte am Muttertag am meisten nachgedacht
werden. Über Verantwortlichkeit
Kindern gegenüber. Nicht darüber,
ob der Tag abgeschafft werden sollte!
Schenkt den Müttern
und den Stiefmüttern und den
Tanten und den alleinerziehenden Vätern,
den Omas und Opas, die sich mitverantwortlich
für die Erziehung der Kinder
fühlen (fühlten) allesamt
Blumen! Sie haben es verdient!
Giovanni
Segantini:
Böse Mütter, Detail.
1897
Öl auf Leinwand, 40 x 73 cm.
Zürich, Kunsthaus
Und
durch einen Blumenstrauß kann
man doch eigentlich nur Freude bringen!
Dass das allein nicht ausreicht, ist
doch allen klar. Ich habe ein wenig
den Eindruck, dass es besonders den
Personen, die sich nie um Kinder gekümmert
haben, darum geht, den Muttertag abzuschaffen...
Was Mütter leisten können,
wenn sie es schaffen, Berufstätigkeit
UND Mutter-Sein zusammenzubringen
(und das geht nur mit der Hilfe anderer
Personen), das lesen Sie bitte in
den folgenden Biographien!
Inga
Schnekenburger
Exemplarisch
für viele dieser berufstätigen
Mütter möchte ich hier auf
Persönlichkeiten aus der Literatur,
der Wissenschaft, der Musik und der
bildenden Kunst hinweisen:
Mutterliebe ist
nicht auf Menschen beschränkt:
Ergreifende Geschichten über
Tiermütter bei Tierdach.de-
zusammengestellt von meiner Tochter
Viola Kaesmacher Tierdach.de
Thema: Muttertag
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Mütter in Kunst und Kultur"
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zum Thema Muttertag
Muttertag, gefeiert
in Deutschland seit 1923 am 2. Sonntag
im Mai, wurden mehrere Rosen gewidmet,
die meist wie geschaffen sind für
einen kleinen Strauß, den kleine
Hände ihrer Mutter überreichen möchten.
Diese Rosen, oft frostempfindliche
Sorten, werden im Glashaus extra
früh angetrieben, damit sie auch
pünktlich zum Muttertag verkauft
werden können.
Mehr dazu in der Rosenwelt
Eine andere Meinung:
Die Geschichte des Muttertages Diffamierung
& Diskriminierung durch Duftgewächse (Aufsatz
gegen den Muttertag)
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