Der
Computergarten am 9. Mai
Blutrote
Ranunkeln für Sophie Scholl zum Geburtstag
bearbeitetes Digitalfoto von © Inga
Schnekenburger
Die
Ranunkel galt als Symbol des Leidens
in
der Zeit, als viele Menschen nicht lesen konnten
(Mittelalter). Wenn diese Blume auf einem Bild
dargestellt wurde, deutete sie auf die Leidenszeit
Christi hin. Deshalb - und weil die Ranunkel tatsächlich
im Mai blüht, habe ich die Ranunkel zu Sophie
Scholls Geburtstag am 9. Mai ausgewählt.
Das
Digitalfoto habe ich etwas bearbeitet: Die Ranunkelblüten,
vier an der Zahl, ergeben eine gedachte Kreuzform,
wenn man sie verbindet, ein kosmisches Kreuz mit
etwa gleichlangen Streben in alle vier Himmelsrichtungen.
Eine der Blüten lehnt sich an einen abbröckelnden
Balken an. Die bröckelnde Oberflächenstruktur
ist deutlicher als die Blüten, die weich
wirken sollen. Links ist die absolute Dunkelheit,
in der Mitte die Ranunkelblüten, rechts oben
die Helligkeit und rechts unten Erde. Es kann
Grabeserde sein oder die Erde eines Weges, das
soll jeder für sich interpretieren. Zwischen
den Ranunkelblüten und der Erde befindet
sich ein Abgrund.
Sophie
Scholl hatte einen Traum in der Nacht vor ihrem
Tod
"Ich
trug an einem sonnigen Tag ein Kind in einem langen
weißen Kleid zur Taufe. Der Weg zur Kirche
führte einen steilen Berg hinauf. Aber fest
und sicher trug ich das Kind in meinen Armen.
Da plötzlich war vor mir eine Gletscherspalte.
Ich hatte gerade noch so viel Zeit, das Kind sicher
auf der anderen Seite niederzulegen, dann stürzte
ich in die Tiefe. Das Kind ist unsere Idee, sie
wird sich trotz aller Hindernisse durchsetzen.
Wir durften Wegbereiter sein, müssen aber
zuvor für sie sterben." (Nach Ilse Aicher-Scholl) |
Sophie
Scholl
1921
- 1943 (hingerichtet)
Sophie
Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg geboren
Ihre Mutter ist Magdalena Scholl, geborene Müller,
ihr Vater ist der Bürgermeister Robert Scholl.
Sie hat einen älteren Bruder, Hans Scholl,
geboren am 22. September 1918. Sophie Scholl verlebt
ihre Kindheit in Ulm. Sie ist eine gute Schülerin
und im Malen begabt. Als Gymnasiastin tritt sie
dem Bund deutscher Mädel bei.
Abbildung
rechts: Portrait Sophie Scholl
von © Inga Schnekenburger 2003
|

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1937 |
wird
der Bruder Hans für mehrere Wochen inhaftiert
und von der Gestapo verhaftet. Ihm wird vorgeworfen,
sich an den Treffen der verbotenen "deutschen
Jungenschaft" in Ulm beteiligt zu haben. Der
Vorgang verändert Sophies Einstellung zum herrschenden
System. |
1940
|
beginnt
sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin. |
1942 |
beginnt
sie in München mit dem Studium der Philosophie
und Biologie, ihr Bruder Hans studiert ebenfalls
in München (Medizin). Hans ist mit dem katholischen
Publizisten Carl Muth befreundet. Anfang 1942 beginnt
Hans, Flugblätter zu verteilen. Seine Schwester
Sophie hilft ihm dabei. Beide treten sie der studentischen
Widerstandsgruppe "weiße Rose" bei. |
1943 |
Im
Januar 1943 beteiligt sich Sophie Scholl erstmals
auch an der Herstellung der Flugblätter.
Im
Februar 1943 verteilen Sophie und Hans Scholl
gemeinsam mit Christoph Probst Flugblätter
in der Universität. Sie werden vom Hausmeister
beobachtet und verraten, kurz darauf festgenommen.
Am
22. Februar 1943 wird ihnen nach 3 Tagen Verhör
(durch die Gestapo) der Prozess gemacht. Roland
Freisler, der aus Berlin angereist kam, verurteilt
sie vor dem "Volksgerichtshof" zum Tode.
Am
22. Februar 1943 wurde Sophie Scholl im Alter
von 21 Jahren im Strafgefängnis von München
- Stadelheim hingerichtet. |
Zahlreiche
Straßen, Plätze und Schulen wurden nach den
Geschwistern Scholl in Deutschland benannt. Gegen das
Vergessen, für die Erinnerung an Menschen, die
im Namen der "Weißen Rose" friedlich
Widerstand leisteten und es mit ihrem Leben bezahlen
mussten.
LITERATUR
- Hermann
Vinke, Das kurze Leben der Sophie Scholl, Ravensburger
Taschenbuch 1986
- Scholl,
Hans / Scholl, Sophie: Briefe und Aufzeichnungen,
hrsg. v. Inge Jens, Frankfurt a. M. 1994
- Inge
Scholl, Die Weiße Rose. Erweiterte Neuausgabe,
Frankfurt 1993, Fischer- Taschenbuch 11802
- Michael
C. Schneider/ Winfried Süß, Keine Volksgenossen.
Studentischer Widerstand der Weißen Rose, hrsg.
vom Rektoratskollegium der Ludwig- Maximilians Universität,
München 1993
- Harald
Steffahn, Die Weiße Rose mit Selbtzeugnissen
und Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg 1992, rororo
Monographien 498
BUCHTIPPS

Hinweis:
Kinofilm "Sophie Scholl - Die letzten Tage"
(Premiere war am 24. Februar 2005)
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im ZDF
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Quellen
6
Flugblätter der "Weißen Rose" können
Sie hier im Volltext lesen:
www.dhm.de/lemo/html/nazi/widerstand/weisserose/index.html
LINKS
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Übersicht 1.- 15. Mai
Der
9. Mai ist der Todestag von Friedrich von Schiller.
Friedrich
von Schiller, Deutscher Dichter. geb. am 10. November
1759 in Marbach, gestorben am 9. Mai 1805 in Weimar
november/10_11_Schiller_Friedrich.htm
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