Der
Computergarten am 8. Mai
Kaiserkrone
für Henri Dunant
Digitalfoto
von © Inga Schnekenburger
Jean-Henri
Dunant, 1828 - 1910
schweizerischer
Begründer des
Roten Kreuzes
Friedensnobelpreisträger
1901

Biographie
Jean-Henri
Dunant wurde am 8. Mai 1828 in Genf geboren.
Seine Eltern sind Jean-Jacques Dunant und
dessen Frau Antoinette. Ab dem neunten Lebensjahr
begleitet er seine Mutter bei Armen- und Kranken-
Besuchen. |
 |
1848 |
veranstaltet
er mit seinen Freunden Abende für Bedürftige,
daraus entsteht später der Christliche
Verein junger Männer (CVJM). |
1849 |
beendet
er die Ausbildung am Calvin-Colleg und beginnt
eine Lehre als Bankkaufmann. |
1852 |
gründet
er den Genfer CVJM |
1853
|
reist
Henri Dunant nach Algerien und wirbt Kolonisten. |
1855
|
Grüdung
des Weltbundes des CVJM in Paris. Henri Dunant
ist dabei als Delegierter des Genfer Verbandes. |
1856 |
gründet
Henri Dunant gemeinsam mit einem Freund in Algerien
eine Kolonialgesellschaft. |
1858 |
gründet
Henri Dunant eine Mühlen-Gesellschaft in
Algerien. |
1859 |
reist
Henri Dunant nach Italien, um bei Napoleon
III. um Hilfe bei seinen Schwierigkeiten in
Algerien, die sich inzwischen eingestellt
hatten, zu bitten. Er fuhr nach Solferino.
Solferino war ein Schlachtfeld des
Krieges. Österreicher kämpften gegen
sardinische und französische Truppen.
Das mörderische Gemetzel hinterließ 40.000
Verletzte und Tote!
Henri Dunant, der Zeuge dieser schrecklichen
Schlacht wurde, war tief erschüttert.
Er wollte helfen, wie es es immer gemeinsam
mit der Mutter schon als Kind getan hatte,
aber diesmal musste er Hilfe organisieren.
Er
bewegte die Frauen aus den umliegenden Dörfern
mit dem Ruf: Aufruf "Tutti fratelli!"
(Wir sind alle Brüder) dazu, Hilfe zu
leisten. Die Frauen bargen Verwundete und
versorgten sie, so gut sie es konnten. Sie
waren aber nicht als Krankenschwestern ausgebildet,
es fehlte an jeglicher Kenntnis der Wundversorgung.
Ihr
Einsatz war bewunderungswürdig, aber
ohnmächtig mussten sie mitansehen, wie
die Verletzten Schmerzen litten und starben.
Es war entsetzlich. Am
9. Juli 1859 erscheint ein Hilfeaufruf
von Henri Dunant im "Journal de Genève"
für die Verwundeten von Solferino. |
1860 |
bis
1861 schreibt er "Un souvenir de Solferino"
("Erinnerung an Solferino"), 1862
wird die Schrift veröffentlicht. Sein Vorschlag
war, in allen Ländern Vereine von Freiwilligen
zu gründen, die im Kriegsfall auf beiden Seiten
den Verwundeten helfen sollten. |
1862 |
wird
Henri Dunant in die "Gemeinnützige
Gesellschaft" aufgenommen und erhält
durch den Vorsitzenden Präsident Gustave
Monynier einen Fürsprecher für seine
Ideen und Gelder für seine Hilfsaktion. |
1863 |
setzt
die "Gemeinnützige Gesellschaft "
ein ständiges Komitee ein, dieses Komitee
soll einen Sanitäter- und Krankenhelferverband
bilden und sich mit den Vorschlägen Henri
Dunants auseinandersetzen und sich mit der
Frage der Verwundeten im Kriegsfall überhaupt
befassen.
Diese Kommission wurde später als "Comite
international" eingesetzt. Die Kommisssion
bestand aus: Gustave Moynier, dem Präsidenten
der Gemeinnützigen Gesellschaft, Henri
Dunant als Sekretär, General Dufour und den
Genfer Ärzten Appia (siehe Bild der ersten
Armbinde) und Maunoir.

Der
Genfer Arzt Dr. Louis Appia trug als erster
Samariter
diese Rotkreuz - Armbinde im deutsch - dänischen
Feldzug.
Dunant
reist durch Europa und wirbt in der Öffentlichkeit
und bei zahlreichen Fürstenhöfen und
auf dem Statistischem Kongress 1863 für
die Idee der Hilfe für Verwundete.
Am
26. Oktober 1863 fand eine Konferenz statt,
an der 36 Personen aus 16 Ländern
teilnahmen. Daraus entstand der Verband
des Roten Kreuzes.
Bei dieser Konferenz wurde dem Genfer Komitee
die Aufgabe gestellt, die Gründung von
Hilfsvereinen zu fördern. Sie sollte
als vermittelnde Instanz zwischen den nationalen
Ausschüssen auftreten. Das
rote Kreuz auf weißem Feld wurde als
Zeichen festgelegt, später noch der rote
Halbmond für in einige asiatische und
afrikanische Länder und der Rote Löwe
mit der roten Sonne im Iran. |
1864 |
Am
22. August 1864 wird auf einer diplomatischen
Konferenz das "Genfer Abkommen zur Verbesserung
des Loses der Verwundeten auf dem Feld"
nach zwei Wochen Verhandlung unterzeichnet.
Dieses Abkommen sichert die Neutralität
des Sanitäterverbands. Mit dieser Genfer
Konvention wird dem offiziell gegründeten
Roten
Kreuz im Kriegsfall neutraler
Schutz durch die Kriegsparteien garantiert.
Zahlreiche Staaten treten schon 1864 der Konvention
bei. |
1867 |
tritt
Henri Dunant als Sekretär des Komitees
zurück und lebt in Paris in Armut. Er erhält
eine Goldmedaille für seine Verdienste
um das Wohl der verletzten Soldaten auf der
Weltausstellung in Paris. |
1870
|
gründet
Henri Dunant die "Allgemeine Fürsorgegesellschaft". |
1871 |
gründet
er die "Allgemeine Allianz für Ordnung
und Zivilisation". |
ab
1874 |
lebt
er 13 Jahre unter den ärmsten Verhältnissen
in verschiedenen Städten: Stuttgart, Rom,
Korfu, Basel, Karlsruhe und London. |
1887 |
ist
Henri Dunant 59 Jahre. Er findet er in Heiden
in der Schweiz eine endgültige Heimat,
seine Angehörigen unterstützen ihn
finaziell. |
1888 |
baut
er in Heiden eine Rot-Kreuz-Station auf. |
1889 |
geht
er ins Altersheim in Heiden, seine Kraft ist
mit 61 Jahren durch die schwierigen Umstände,
in der er in der Zeit von 1874-1887 gelebt hat,
verbraucht. |
1897 |
erhält
Henri Dunant eine Rente von der Witwe des russischen
Zaren. |
1901 |
wird
ihm der Friedensnobelpreis verliehen. |
1903 |
wird
er Ehrendoktor der Medizin. |
1910 |
Am
30. Oktober 1910 stirbt Henri Dunant im Alter
von 82 Jahren
im Altersheim in Heiden in der Schweiz. |
Leider
halten sich im Kriegsfall heute nicht alle
an die "Genfer Konvention" und metzeln
auch die Helfer des Roten Kreuzes mitsamt
den Verwundeten nieder. Jeder Krieg ist abscheulich,
aber die Verletzung der Genfer Konvention
gilt als besonderes Verbrechen.
Wenn
wir Rot-Kreuz-Helfer bei der Arbeit sehen
oder selbst die Dienste, zum Beispiel in einem
Krankenwagen, in Anspruch nehmen, sollten
wir Henri Dunant gedenken, der diese hilfreiche
Einrichtung ins Leben rief.
Und wenn Sie jetzt eine blühende rot-weiße
Kaiserkrone sehen: denken Sie auch dann an
Henri Dunant.
I.S.
LITERATUR
Kurt
Giehring "Ein neues Licht", Großherzogin
Luise und das Rote Kreuz, Burda Druck und
Verlag GmbH, Offenburg 1963.
Buchtipps
über Henri Dunant
...
und das Rote Kreuz und Surftipps zu Henri
Dunant und das Rote Kreuz Seite
2
Linktipp:
Künstler gegen den Krieg - Artists against
war
|

beide
Portraits Henri Dunant
von Inga Schnekenburger |

Bild
oben: Vincent van Gogh: Stilleben mit Kaiserkronen
in einer Bronzevase, 1887, Öl auf Leinwand. 73,5
× 60,5 cm. Paris, Musée d'Orsay. Buchtipp
Kaiserkrone:
Kaiserkrone
und Päonien rot von
Heinz-Dieter Krausch
Gebundene Ausgabe - 500 Seiten - Dölling &
Galitz 2003
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