Der
Computergarten am 5. Mai
Das
Rad der Zeit dreht sich im Frühling schneller
Computercollage von Inga Schnekenburger
Blütenrad aus Spierenblüten
für Søren Kierkegaard
zum Geburtstag
"Die
Unendlichkeit und das Ewige sind das einzig Gewisse."
Zitat von Søren Kierkegard
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Søren
Kierkegaard
dänischer Philosoph und
Theologe
5. Mai 1813 - 11. November 1855
"Das
Leben muß rückwärts gerichtet
verstanden, aber vorwärts gelebt werden."
Zitat
von Søren Kierkegard
Abbildung
links: Zeichnung von H.P. Hansen:
Søren Aaby Kierkegaard
dansk/dänsiche
Version
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Søren
Aaby Kierkegaard wurde am 5. Mai 1813 in Kopenhagen
geboren
Er verbrachte
fast sein ganzes Leben in Kopenhagen. Die Intensität
seiner Gedanken nahm manche Erkenntnis der Psychoanalyse
vorweg. Seine Bedeutung wurde erst im 20. Jahrhundert
wirklich gewürdigt. Kierkegaard beeinflusste die
Dialektische Theologie und die Existenzphilosophie.
Seine
erste Schaffensperiode (1843 - 1846)
Kierkegaard
behandelte in dichterischer Form Themen der Religion
und der Ethik. Er stellt das unmittelbare Erleben, den
ästhetischen Zustand bei diesem Erleben, dem Sprung
in die Welt des Glaubens gegenüber. Begrifflich
nicht erklärbar (paradox) sei diese Erfahrung.
Kierkegaard
wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen die Lehre
von Hegel. Hegel unterscheide nicht zwischen Logik und
Existenz. Das Dasein könne - so Kierkegaard - nicht
in ein logisches System gebracht werden. Kierkegaard
kritisierte auch das bestehende Christentum in aller
Schärfe.
Seine
zweite Schaffensperiode (1846 - 1855)
Kierkegaard
lehnte in dieser Periode jegliche intellektuelle Aneignung
des Christentums ab.
Soren
Aaby Kierkegaad starb am 11. November 1855
im Alter von 42 Jahren in Kopenhagen.
Hauptwerke
1843
Entweder - Oder
1843
Furcht und Zittern
1844 Der Begriff der Angst
1844 Die Philosophie von Brocken
1846 Abschließende unwissenschaftliche
Nachschrift zur Philosophie von Brockenn
1849 Die Krankheit zum Tode
1850 Einübung im Christentum
Tagebücher, Flugschriften
Die
meisten jagen so sehr dem Genuss nach, dass sie an ihm
vorbeilaufen.
Zitat Søren Kierkegaard
LESEPROBE
Die
Maske
von Sören Kierkegaard
Ich spare
mir alles Mitleid und wünsche dir vielmehr, dass dir
das Leben einmal die Daumenschrauben anlegte, um aus
dir herauszupressen, was in dir ist - dass es dich
dem peinlichen Examen unterziehe, in dem Geschwätz
und faule Witze nichts mehr helfen. Das Leben sei
eine Maskerade, sagst du; und du spielst auf der Maskerade
des Lebens, zu deinem unendlichen Spaß, deine Rolle
mit einer solchen Virtuosität, dass es noch niemand
geglückt ist, dich zu entlarven; offenbarst du dich,
so ist das nur ein neuer Betrug.
Freilich
ist das nicht bloß ein Spaß für dich. Nur unter der
Maske kannst du atmen. Dass dir der wirkliche Mensch
wirklich nahekommt, benimmt dir den Atem. Es zwingt
dich also auch die Not, die Maske festzuhalten. Und
das glückt dir in der Tat vortrefflich. Denn deine
Maske ist die geheimnisvollste von allen.
[...] Weißt
du denn nicht, dass einmal eine Mitternachtsstunde
kommt, da jeder sich demaskieren muss? Meinst du,
man könne sich gerade noch vor Mitternacht wegschleichen,
um der Demaskierung zu entgehen? Ich
kenne Menschen, die solange andere betrogen, dass
ihr wahres Wesen sich zuletzt nicht mehr offenbaren
konnte. Ich kenne Menschen, die so lange stolz sich
in ein undurchdringliches Geheimnis hüllten, bis sie
- im Wahnwitz! - anderen ihre geheimsten Gedanken
sogar aufdrängen mussten!
[...]
Jeder Mensch hat in seinem inneren und äußeren Leben
dies und das, was ihn verhindert, sich selbst ganz
durchsichtig zu werden, sich in seinem Verhältnis
zur Welt klar zu verstehen, sich zu offenbaren. Wer
sich aber nicht offenbaren kann, der kann nicht lieben;
und wer nicht lieben kann, ist der Unglücklichste
von allen.
Und du
treibst es als ein mutwilliges Spiel, dich mit Kunst
andern zum Rätsel zu machen! Wie aber, wenn endlich
niemand dein Rätsel lösen mag? Welches Vergnügen hast
du dann noch von deinem Spiel? Doch das ist ja Nebensache.
Um deines Heils willen - was ist Verlorenheit, wenn
nicht der Zustand deiner Seele? -
um deines Heil willen bitte ich dich, mein junger
Freund: gebiete dieser wilden Flucht Halt.
Bücher,
Buchtipps
Sören
Kierkegaard
von Joakim Garff
Gebundene Ausgabe - Hanser 2004
Kurzbeschreibung: Geschrieben vom Kierkegaard-Kenner
und großen Erzähler Joakim Garff. Er zeigt
darin, dass all das, was der Philosoph über die
Ethik, die Ästhetik und die Existenz schrieb,
immer Reaktion war auf eigene Erfahrungen und Krisen.
Ein Leseabenteuer für viele Stunden.
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Kierkegaard
Der
Begriff Angst

von Sören Kierkegaard
Broschiert - 237 Seiten - Reclam, Ditzingen 1992
Kurzbeschreibung: Für Kierkegaard macht die Möglichkeit
zum Handeln und zur Freiheit dem Menschen Angst. Aus
menschlichen Handlungen wird Geschichte, die aber
laut Kierkegaard nie frei von Schuld sein kann. Kernstück
seiner Schrift ist die Abhandlung über die Erbsünde.
Darin bestimmt er den Menschen als ein Doppelwesen,
in dem sich die Freiheit mit der Notwendigkeit, Unendlichkeit
mit Endlichkeit verbindet. Mit dem Begriff des Augenblicks
erhält nach Kierkegaard die Freiheit ihren Bezug
zur Zeit. Der Mensch kann Möglichkeiten nutzen
oder versäumen; er selbst verwandelt sie durch
sein Handeln in Wirklichkeiten. Ein Schritt von der
Möglichkeit zur Wirklichkeit erscheint zwar verlockend,
weil er in die Freiheit führt, er ist aber immer
mit Angst verbunden. Kierkegaard unterscheidet zwischen
Furcht und Angst. Furcht richte sich auf Bestimmtes,
Angst bleibe stets unbestimmt. Es ist die Angst vor
dem Nichts, das weite Feld des Unbekannten, in dem
auch die Möglichkeit zur Schuld liegt. Wie der
Augenblick die Freiheit erst verwirklicht, schafft
die Sünde das Selbstbewusstsein. Solange der
Mensch unschuldig in Gottes Schoss geborgen ruhe,
träume er. Erst mit dem Sprung aus der Unschuld
erwache sein Geist und das Bewusstsein von Freiheit
und Schuld. Doch die Angst lähmt nach Kierkegaard
nicht nur, sondern enthält die unendliche Möglichkeit
des Könnens, die den Motor menschlicher Entwicklung
bildet. Entweder verhält sich der Mensch zum
Leben ästhetisch und geniessend oder ethisch,
d.h. verantwortlich und religiös mit enger persönlicher
Bindung an Gott.
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Begriff Angst
Geheime
Papiere
von Sören Kierkegaard, Tim Hagemann, Klaus Harpprecht
Gebundene Ausgabe - Eichborn 2004
Kurzbeschreibung:
"Man befürchtet im Augenblick nichts mehr
als den totalen Bankerott, dem Europa entgegengeht,
und vergißt darüber die weit gefährlichere
Zahlungsunfähigkeit in geistiger Hinsicht, die
vor der Tür steht." Das schreibt Kierkegaard
1836 in seinem Tagebuch, und er beginnt, gegen diesen
Konkurs anzuschreiben. Er nimmt dabei kein Blatt vor
den Mund. Nirgends hat der Philosoph sich radikaler
geäußert als in diesen Notizen, die nie
zur Veröffentlichung bestimmt waren. Es sind
seine Überlegungen zur Gesellschafts- und Kulturkritik,
die hier in einer durchgängig kommentierten Auswahl
vorgelegt werden.
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Papiere
Darf
sich ein Mensch für die Wahrheit töten lassen?
1 Audio-CD von Sören Kierkegaard, Axel Grube
CD - 120 Seiten - Onomato 2003. Jetzt bestellen bei
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Darf sich ein Mensch für die Wahrheit töten
lassen?
dansk/dänsiche
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Übersicht 1.- 15. Mai
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