Pier
Paolo Pasolini

italienischer Lyriker, Schriftsteller
und Filmregisseur
Portrait © Inga Schnekenburger 2001
1922- 1975
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Pier
Paolo Pasolini wurde am 5. März 1922 in Bologna
geboren.
Am 1. November 1975 wurde er im Alter von 53 Jahren
in Rom - Ostia ermordet.
Er
stammt aus einer alten Adelsfamilie in Ravenna.
Seine Mutter Susanna Colussi ist Volksschullehrerin,
der Vater Carlo Alberto Berufsoffizier. Schon
in Kindertagen muss Pier Paolo wegen des Berufs
seines Vaters alle paar Jahre seinen Wohnsitz
wechseln.
1942 zieht die Familie in die Heimat der Mutter
nach Casara (Friaul).
Pier Paolo Pasolini studiert an der Universität
Bologna romanische Philologie und Kunstgeschichte
und promoviert 1945 über den Dichter Pascoli.
Seine literarische und künstlerische Karriere
beginnt er als Autor von Gedichten, Essays und
Romanen. Er arbeitet bei verschiedenen literarischen
Zeitschriften, unter anderem als Redakteur beim
"Setaccio". 1942 erscheint sein erster
in friaulischer Mundart verfasster Gedichtband
"Poesie a Casarsa".
1944
gründet er die "Akademie der friaulischen
Sprache". Jenseits bloßer Volkstümlichkeit
geht es ihm um die Begründung einer selbständigen
friaulischen Literatur und Kultur. Als seine Homosexualität
bekannt wird, verliert Pasolini seine Arbeit als
Lehrer an einer staatlichen Schule. 1949 geht
er nach Rom, wo er als Lehrer in den Slums der
Großstadt arbeitet.
Neben literaturgeschichtlichen Arbeiten erscheinen
die friaulische Gedichtsammlung "La mèglio
gioventù" und die Gedichtsammlung "Le
ceneri di Gramsci", dafür erhält
er den "Premio Viareggio".
Großer literarischer Erfolg war 1955 "Ragazzi
di vita" beschieden, einem neorealistischem
Roman aus der Welt des Proletariats.
Es
folgen zahlreiche Veröffentlichungen: Gedichtbände,
eine Essay-Sammlung und eine wöchentliche Dialog-Rubrik
in der kommunistischen Zeitschrift "Vie Nuove".
Anfang
der 60er Jahre entdeckt Pasolini das Medium des
Films, er arbeitet sowohl als Schauspieler, Autor
und auch als Regisseur. In seinen Filmen setzt
er seine scharfe Kritik an den Missständen der
italienischen Gesellschaft fort.
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