Die
Macht der Liebe

Oskar
Kokoschka
Portrait von Inga Schnekenburger |

Alma
Mahler- Werfel
Portrait von Inga Schnekenburger
|
Hintergrundmusik:
Nocturnes Op. 9 No. 1 in B min.
Komposition von Frédéric Chopin Midi von
Andreas Delmenico |
Die
drei Jahre mit ihm waren ein einziger heftiger
Liebeskampf.
Niemals zuvor habe ich soviel Krampf, soviel Hölle,
soviel Paradies gekostet.
Zitat
von Alma Mahler-Werfel über Oskar Kokoschka |
Oskar
Kokoschka und Alma Mahler-Werfel
Nach dem
Tod ihres Mannes, dem Komponisten Mahler, verbindet
Alma Mahler (Alma Mahler-Werfel, geboren am 31. August
1879 in Wien, gestorben am 11. Dezember 1964 in New
York, österreichische Komponistin und Musikschriftstellerin)
ab 1911 eine leidenschaftliche Beziehung zu Oskar
Kokoschka. Die Liebe zu Alma Mahler hat sich nicht
erfüllt. Seine Liebe ist besitzergreifend. 1915
flüchtet Alma Mahler in eine Ehe mit dem Architekten
Gropius. 1929 heiratet sie Franz Werfel und emigriert
1940 mit ihm in die USA.
Dichter Franz Werfel.
Bildbetrachtung:
Die Windsbraut
Das Bild
"Die Windsbraut" ist eine Verklärung
der Liebe von Oskar Kokoschka zu Alma Mahler. Oskar
Kokoschka malte das Bild im Alter von 28 Jahren, es
zählt zu den Meisterwerken der expressionistischen
Malerei. Im Weltenmeer treibt ein Boot, der Rand
des Bootes umrahmt die Liebenden.
Der Künstler
und seine Geliebte liegen eng aneinandergeschmiegt
in diesem Boot, das sich in einer stürmischen
Fahrt befindet. Sie sind in einem glückseligen
Zustand, barockes Lebensgefühl wird ausgedrückt
in lebendigen weichen Wellen. Eine Einheit ist zu
spüren - und die Sehnsucht, dass es so bleiben
möge. Die Farbe hat das einstmals lineare Gerüst,
das Kokoschka bis vor 1913 bevorzugte, ersetzt.
1913 hat
Kokoschka Bilder von Tintoretto gesehen und wurde
sich der Wirkung der Farben voll bewusst. Farben,
die in verwandten Tönen, in einer Skala einer
Farbfamilie, viel stärker wirken als mit anderen,
fremden Farben. Stärker in ihrer psychologischen
Wirkung, einheitlicher in der psychischen Aussage.
Blau, das
ist die Farbe der Sehnsucht, unbegrenzter Raum, Romantik,
Ferne,Traum und Treue, aber auch Kälte, zumindest
Kühle... Vielleicht
hat der sensible Oskar Kokoschka geahnt, dass diese
Liebe nicht von Dauer sein würde. Blau - das
drückt auch Distanz und Ferne aus. Das Rot als
Farbe der leidenschaftlichen Sexualität fehlt.
Es fehlt nicht wirklich - es hat sich mit dem Blau
verbunden und ist zu Violett geworden - christlichem,
religiösem Violett, dem Violett der Buße
und der Besinnung, dem Violett der Fastenzeit.
Dies ist
eine Liebe der Seelen, eine einzigartige Liebe, und
wer sie als Künstler erlebt, kann sie wohl am
besten mit den Farben ausdrücken, die Oskar Kokoschka
in diesem Bild gewählt hat.
Die Macht
der Liebe hat ihn zu dem Bild "Die Windsbraut"
beflügelt.
I. S.
Buchempfehlung:
Ob es Hass ist, solche Liebe?

Ob
es Haß ist, solche Liebe?, Oskar Kokoschka und
Alma Mahler von Hilde Berger. Gebundene Ausgabe
- 203 Seiten - Böhlau Wien 1999
|
'Ob
es Haß ist, solche Liebe?'
Alma
Mahler und Oskar Kokoschka waren eines der großen
Liebespaare der Geschichte. Dieser schwungvoll
geschriebene historische Roman schildert erstmals
diese leidenschaftliche und gewalttätige Liebesbeziehung
en detail ...
Im
Mai 1911 in Wien begegnen sich der 25jährigen
Oskar Kokoschka und Alma Mahler, die Witwe des
Komponisten Gustav Mahler. Zwei exzentrische,
narzisstische Persönlichkeiten verlieben sich
in einander: Oskar, der mittellose Künstler und
die um sieben Jahre ältere Alma, Dame aus der
bürgerlichen Kunstszene. Alma wird Oskars Modell,
seine Geliebte und Muse. Oskar malt nur mehr sie.
Er glaubt ohne sie nicht mehr leben zu können
und entwickelt sich zum eifersüchtigen Tyrannen.
Als
sie ihn verstößt, meldet er sich freiwillig an
die russische Front, von wo er bald verwundet
zurückkehrt. Im Nervensanatorium Dresden lässt
er sich eine lebensgroße Puppe als Abbild von
Alma Mahler anfertigen, mit der er von nun an
lebt, die er malt.
Bald
kennt man in Dresden den Maler Koko, den verrückten
Künstler aus Wien. Adolf Loos, Peter Altenberg
und Carl Moll sind die Nebenfiguren in dieser
literarischen Biographie einer großen Liebesbeziehung.
Hilde
Berger ist Drehbuchautorin und Schauspielerin
in Wien. Sie hat für einen Film über Alma Mahler
und Oskar Kokoschka viele Jahre lang deren Beziehung
recherchiert. Ihr Film kam 2001 ins Kino. |
- Linktipp
- Die Alma Mahler-Seite: "1912 lernte Alma
den jungen Maler Oskar Kokoschka kennen, der als enfant
terrible der Wiener Kunstszene galt. Er war gewalttätig
und ungezügelt, die Presse verhöhnte ihn
als »Oberwildling«. Aus der Bekanntschaft
entwickelte sich eine zügellose amour fou, eine
intensive sexuelle Beziehung, nur unterbrochen von
den Stunden, in denen Alma ihrem Liebhaber Modell
stand. Wenn er sie nicht liebte, malte er sie. Kokoschkas
verschlingende Leidenschaft verwandelte sich bald
in Unterwerfung, seine Eifersucht in Besessenheit...."
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