Der Computergarten am 24. Januar

 

Schwarze Katze im Garten - Foto von Willi Schnekenburger

Schöne schwarze Katze "Hexe" im Garten
Digitalfoto von © Willi Schnekenburger zum Geburtstag für
E.T.A. Hoffmann, Autor von "Kater Murr"
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E. T. A. Hoffmann, 1776 - 1822
Dichter, Komponist und Zeichner. Regierungsrat, Richter, Musikdirektor, Bühnenbildner, Kapellmeister

E.T.A. Hoffmann wurde als Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann am 24.Januar 1776 geboren. Aus Verehrung zu Wolfgang Amadeus Mozart nannte er sich später E.T. Amadeus Hoffmann, als Schriftsteller nur E.T.A. Hoffmann. (Wolfgang Amadeus Mozart im Computergarten am 27. Januar). Sein Vater Christoph Ludwig Hoffmann war Advokat beim Hofgericht in Königsberg, seine Mutter, eine Kusine des Vaters, Luise Albertine geb. Doerffer. Die Ehe wurde geschieden, als E.T.A. Hoffmann zwei Jahre alt war.

Ein älterer Bruder blieb beim Vater, E.T.A. kehrte mit seiner Mutter ins Haus der Großmutter zurück. Die "väterliche" Erziehung des Jungen übernahm Otto Wilhelm Doerffer, ein Bruder der Mutter. Die Erziehung war äußerst streng, ja pedantisch, und der einzige Lichtblick für E.T.A. war die Tante Johanna Sophie Doerffer.

Ansonsten war es ein Chor lichtloser Gestalten, die E.T.A. in seiner Kindheit und Jugend umgaben. In seinem Roman "Kater Murr" setzt E.T.A. Hoffmann der Tante ein Denkmal mit poetischer Zärtlichkeit. Das Kind findet Trost in der Musik. Weiter fand er Trost bei seinem Freund Theodor Gottlieb Hippel, den er mit elf Jahren kennenlernte und der ihm ein Leben lang sein bester Freund blieb.

Selbstportrait Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Selbstportrait E.T.A. Hoffmann

1792

Ein Lehrer in der Schule, Stephan Wannowski, erkannte die Fähigkeiten von E.T.A. und förderte ihn. Mit 16 Jahren, im Jahre 1792, immatrikulierte er sich an der Universität in Königsberg. Sein Wissen reichte weit über das hinaus, was für sein Alter zu erwarten war. Er begann auch in dieser Zeit zu malen, anfangs Portraits und Selbstportraits.

1795 Bereits 1795 legt er sein Erstes Staatsexamen ab.
1796

stirbt seine Mutter. Er erlebt eine große Jugendliebe zu der verheirateten,
zehn Jahre älteren Cora Hatt. Nach dem Examen geht er zu seinem Großonkel Voeten als Protokollführer. Das, was E.T.A. dort erlebt, findet seinen Niederschlag in "Das Majorat".

E.T.A. meldet sich nach Glogau, um sich von der ungeliebten Familie und der geliebten, aber verheirateten Cora zu trennen. Dort lebte er bei einem Onkel, Johann Ludwig Doerfer.

1798

E.T.A. hatte sich 1798 mit Minna Doerfer, einer Tochter des Onkels, verlobt, konnte aber Cora nicht vergessen und reiste manchmal nach Königsberg, um sie zu sehen. Cora läßt sich scheiden, heiratet aber einen Schullehrer. E.T.A. ist verzweifelt.

Der Onkel wird nach Berlin versetzt und E.T.A. folgt ihm im August 1798. Vorher reiste er nach Dresden und sah sich in der Galerie Meisterwerke an. In der Glogauer Zeit hat E.T.A. unendlich viel gelesen und eine Erzählung geschrieben: "Die Jesuitenkirche zu G." Besonders fasziniert war E.T.A. von den Werken von William Shakespeare, das Werk erschien bandweise und E.T.A. erwartete jeden Band mit Ungeduld - übersetzt waren die Werke von Wilhelm Schlegel.

In Berlin fasziniert ihn das Theater. Er lernt Carl Maria von Weber kennen.

1799 schreibt E.T.A. seine erste Komposition: "6 Lieder zur Gitarre und Klavier"
und "Die Maske" - ein Singspiel.
1800

legt E.T.A. seine Assessorprüfung ab und wird nach Posen zum Obergericht versetzt.

In Posen gab es viele Feste und Vergnügungen und er schreibt in einem Brief an den Freund Hippel, "Ich wollte mich betäuben und wurde das, was Onkel und Tanten liederlich nennen..." Er schreibt das Singspiel "Scapin und Scapine" nach Goethes Text, es wird in Posen aufgeführt.

1802

wurde er zum Rat des Obergerichts in Posen ernannt. Jetzt hätte er seine Braut Minna Doerfler heiraten können. Aber er erkannte, dass beide unglücklich werden würden und löste die Verlobung.

Es gab ein Fest in Posen, zu dem wurden die jüngeren Juristen nicht eingeladen. Die "beste" Gesellschaft war vertreten und E.T.A. ließ durch einen Freund, der als Bilderhändler verkleidet war, Karikaturen verteilen. Auf diesen Karikaturen waren die Spitzen der Gesellschaft als Spottfiguren dargestellt. Der kommandierende General in Posen, von Zastrow, sandte eine genaue Schilderung des Falls nach Berlin.

E.T.A. Hoffmann wurde daraufhin strafweise ins trostlose Plozk versetzt.

1802 heiratet er Maria Micheline Rohrer-Trzynska.

1803

erscheint die erste Veröffentlichung "Schreiben eines Klostergeistlichen an seinen Freund".

Den Freunden von E.T.A. gelingt es, eine Versetzung nach Warschau durchzusetzen.

1804

wird er Richter in Warschau. Hier lernt er Julius Itzig kennen, der sich später Hitzig nennt und die erste Biographie über E.T.A. schreibt.

Er entwirft in diesem Jahr das Ballett "Morosini"
und schreibt ein musikalisches Lustspiel "Der Preis".

1804 wird in Warschau "Das Kreuz an der Ostsee" aufgeführt.

1805

E.T.A. gründet in Warschau im Mai die " Musikalische Gesellschaft ".
Jede Woche wurde ein Konzert veranstaltet.

1805 wird auch die Tochter Cecilia geboren.

1805 - 1806 komponiert er die Oper "Die ungeladenen Gäste"
und die "Hohe Messe in d-Moll von Plozk"
und ein "Quintett für Harfe und Streichinstrumente".

1806 war die Schlacht bei Jena und Auerstädt, Warschau wird von Franzosen besetzt. Alle amtierenden Beamten werden ihres Dienstes enthoben. Eine Zeit der bittersten Not für E.T.A. Hoffmann, er erkrankt an einem Nervenfieber.
1807 Seine kleine Tochter stirbt 1807, die Frau ist schwerkrank.
Sein Freund Hippel rettet ihn vor dem völligen Zusammenbruch.
1808 wird er in Bamberg als Kapellmeister und Theaterarchitekt engagiert. Aber das Theater hat Geldsorgen und er muss sich durch Schreiben Geld nebenbei verdienen, außerdem erteilt er Musikunterricht. Es geht ihm finanziell sehr schlecht.
 

1808 schreibt er "Ritter Gluck" und komponiert das Singspiel "Das Gespenst". Es entstehen Aufsätze, die in der Allgemeinen Musikzeitung veröffentlicht werden und "Miserere" für Chor und Orchester. Er gibt Musikunterricht bei der Konsulin Marc und lernt die Tochter Julia Marc kennen, 16 Jahre alt.

Sie macht auf E.T.A. einen so tiefen Eindruck, dass er ganz aus dem seelischen Gleichgewicht kommt. Er denkt an Selbstmord. Die finanzielle Lage bleibt weiter schlecht. Tagebucheintrag am 26.11.1812: "Alten Rock verkauft, um nur essen zu können."

1813

verlässt er Bamberg für immer ("Die böseste aller Zeiten")
und zieht nach Dresden (Theatertruppe Seconda)

Dresden ist für E.T.A. eine Quelle der Inspiration, er ist begeistert von der Gemäldegalerie und der Schönheit der Stadt. Er arbeitet als Kapellmeister bei Seconda, es geht ihm wirtschaftlich besser. Er beginnt die Komposition an der Oper "Undine".

1813 schreibt er auch "Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganze", das Märchen "Der goldene Topf" (das bedeutendste Märchen der deutschen Romantik) und "Der Magnetiseur".

1814

arbeitet er auch in Leipzig unter Seconda, doch es kommt zum Streit mit Direktor Seconda und der kündigt ihm nicht nur, er verbietet ihm auch, das Theater zu betreten.

E.T.A. Hoffmann steht wieder vor dem Nichts.

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Hintergrundmusik von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klaviersonate in C-Dur KV 330. 2. Satz: Andante Cantabile - Midi von Bernd Krueger www.piano-midi.de

 

 

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