Der Computergarten am 15. Januar

 

Ein GOLDENES VLIES aus Blüten

Diese Blüten bilden ein GOLDENES VLIES
Ich behaupte nicht, dass sie jetzt blühen; denn: WEH DEM, DER LÜGT!

Foto von © Willi Schnekenburger


Franz Grillparzer
österreichischer Dichter, 1791 - 1872

Franz Seraphicus Grillparzer wurde am 15. Januar 1791 in Wien geboren.

Nach dem frühen Tod des Vaters (Franz Grillparzer war zu dem Zeitpunkt erst 18 Jahre alt) und dem Selbstmord des Bruders und der Mutter war seine Jugend nicht leicht und vom Tod überschattet. Er studierte Jura und begann 1813 eine Laufbahn als Beamter. Er schrieb er das Frühwerk "Die Ahnfrau" - eine Schicksalstragödie, und die Tragödie "Sappho". 1821 gestaltete er die altgriechische Sage von Jason und Medea als Trilogie "Das Goldene Vlies".

1821 lernte er auch Kathi Fröhlich kennen, es entstand eine lebenslange Zuneigung, geheiratet hat Franz Grillparzer jedoch nie. Wunderschön zarte und leidenschaftliche Liebesgedichte (siehe weiter unten) hat Franz Grillparzer geschrieben. Grillparzers Grundthema ist der Konflikt zwischen Gewissen und Handeln. In den historisch-politischen Stücken stellen sich Fragen nach dem Sinn des Staates und der Rolle des Herrschers , wie in "König Ottokars Glück und Ende" (1825 und "Ein treuer Diener seines Herrn" (1828).

In seinem dramatischen Werk verbindet sich das Erbe des Barock, des Wiener Volkstheatersund der deutschen Romantik mit dem beginnenden psychologischen Realismus. Grillparzer hatte früh Erfolg, doch dann geriet er mit der Zensur in Konflikt. 1832 wurde er Archivdirektor der Finanzverwaltung in Wien. 1838 zog er sich nach dem Mißerfolg von "Weh dem, der lügt" aus der Öffentlichkeit zurück.

Er reiste nach Griechenland, Italien, Frankreich und England, aber die Reisen änderten nicht viel an seiner verdüsterten Gemütsverfassung (siehe Gedicht rechts)

Franz Grillparzer war mit dem Komponisten Franz Schubert ( 31. Januar 1797 - 1828) und mit dem Maler Moritz von Schwind (21. Januar 1804 - 1871) befreundet. Die späten Werke zeigen Resignation und lassen Ahnungen des Verfalls gesellschaftlicher Ordnungen erkennen. Er klagt über das Mißverhältnis von Leben und Dichtung, nachzulesen in seiner Selbstbiographie. Als er 1856 mit 65 Jahren in den Ruhestand ging, hatte er den Titel "Hofrat ". Erst spät wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil.

Franz Grillparzer starb kurz nach Vollendung des 81. Lebensjahres, am 21. Januar 1872 in Wien.

ZITAT

"Das Heidentum hielt den am höchsten, der die meisten Vorzüge,
das Christentum den, der die wenigsten Fehler hat."

Franz Grillparzer

LITERATUREMPFEHLUNGEN

Autobiographien in der österreichischen Literatur:

  • von Franz Grillparzer bis Thomas Bernhard, hrsg. von Klaus Amann und Karl Wagner. - Innsbruck ; Wien : Studien-Verl., 1998 (Schriftenreihe Literatur des Instituts für Österreichkunde; Literaturverzeichnis, - Literaturangaben.) ISBN 3 -7065 -1229 -7
  • Franz Grillparzer. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten
    von Gerhard Scheit, Rowohlt, Reinbeck

Stahlstich von F. Stöber : Franz Grillparzer

Franz Grillparzer
Stahlstich von F. Stöber

 

In der Fremde

Schon bin ich müd zu reisen,
Wär's doch damit am Rand,
Vor Hören und vor Sehen
Vergeht mir der Verstand.

So willst Du denn nach Hause?
O nein! Nur nicht nach Haus!
Dort stirbt des Lebens Leben
Im Einerlei mir aus.

Wo also willst Du weilen?
Wo findest Du die Statt?
O Mensch, der nur zwei Fremden
Und keine Heimat hat.

Gedicht von Franz Grillparzer

Franz Grillparzer im Alter

Franz Grillparzer
Portrait

BUCHTIPPS

Der arme Spielmann. Pest 1848.
von Franz Grillparzer. Broschiert - 96 Seiten - Dtv

Von Grillparzer zu Kafka
Von Canetti zu Fried. Essays zur österreichischen Literatur,
Bd 8 Broschiert - 424 Seiten

Der Traum ein Leben
Dramatisches Märchen in vier Aufzügen. von Franz Grillparzer
555 Seiten - Miniaturbuch Leipz., Gar.

Der Traum ein Leben spielt auf Caldérons.
Das Leben ein Traum an.
Traum und Leben durchdringen sich
und der Traum vermag schließlich das Leben zu läutern.

Grillparzer hören

Das goldene Vließ, 3 Audio-CDs von Franz Grillparzer, Maria Becker, Will Quadflieg, Ingrid Lammerding, Wilhelm Semmelroth. CD - Edition Mnemosyne 2001 Das goldene Vließ, 3 Audio-CDs
 

LINKTIPPS bei onlinekunst.de

Das eben ist der Liebe Zaubermacht gedichte/grillparzer_liebe.html
Liebesgedicht von Franz Grillparzer

Licht und Schatten liebesgedichte/liebe_grillparzer.htm
Liebesgedicht von Franz Grillparzer: Schwarz ihre Brauen, Weiß ihre Brust...

Cherubin engel/10_engel_bild.html
Gedicht von Franz Grillparzer: Wer bist du, die in meines Herzens Tiefen,
Die nie der Liebe Sonnenblick durchstrahlt,

Der Halbmond glänzet am Himmel gedichte/mond_grillparzer.html
und es ist neblicht und kalt. Gegrüßet sei du, Halber, dort oben,

Links
zu Seiten über Franz Grillparzer im www


DAS GOLDENE VLIESS im Volltext
Franz Grillparzer
Das goldene Vließ Dramatisches Gedicht in drei Abteilungen gutenberg.spiegel.de/grillprz/vliess/vliess.htm

  • Des Meeres und der Liebe Wellen
  • Trauerspiel in fünf Aufzügen
  • Sappho Trauerspiel in fünf Aufzügen
  • Die Ahnfrau Trauerspiel in fünf Akten
  • Der Traum ein Leben
  • Dramatisches Märchen in vier Aufzügen
  • Ein treuer Diener seines Herrn
  • Trauerspiel in fünf Aufzügen
  • Die Jüdin von Toledo
  • Historisches Trauerspiel in fünf Aufzügen
  • Weh dem, der lügt!

Franz (Seraphicus) Grillparzer
gutenberg.spiegel.de//autoren/grillprz.htm

Zitate von Franz Grillparzer
www.iwp.uni-linz.ac.at/gph/Zitate/Zitate.html

Grillparzer-Gedenkzimmer, Johannesgasse 6 / 2. Stock, Wien,
www.magwien.gv.at/ma53/museen/grill.htm

Franz Grillparzer. Aquarell von M. M. Daffinger, 1827
(Historisches Museum der Stadt Wien).
www.aeiou.at/aeiou.encyclop.g/g748071.htm

Abebooks.de: Abebooks.de ist Teil des größten Marktplatzes für antiquarische, vergriffene und gebrauchte Bücher weltweit.

ZITAT

"Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen, sind zwei verschiedene Gaben."

Franz Grillparzer

ZITAT

"Willst du die Bescheidenheit des Bescheidenen prüfen, so forsche nicht, ob er Beifall verschmäht, sondern ob er den Tadel erträgt."

Franz Grillparzer

ZITAT

Weh dem, der lügt!
Wer deutet mir die buntverworrene Welt?
Sie alle reden Wahrheit,
sind drauf stolz.
Und sie belügt sich selbst und ihn.
Er mich und wieder sie.
Der lügt, weil man ihm log;
Und reden alle Wahrheit, alle. Alle.

Franz Grillparzer
alle aus: "Weh dem, der lügt"

Mehr Zitate
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Liebesgedicht von Franz Grillparzer >>
"Liebe im Überschwang der Gefühle"

Martin Luther King hat ebenfalls am 15. Januar Geburtstag

Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen;
doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben.

Zitat von Martin Luther King (15. Januar 1929 - 4. April 1968)

Surftipp: Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V.
Archiv der Bürgerbewegung Westsachsens www.martin-luther-king-zentrum.de

 

"Der Krieg ist eine Seuche. Er kann Staaten und Völker verschlingen, die vom ursprünglichen Schauplatz der Feindseligkeiten weit entfernt sind." Franz Grillparzer Surftipp: Künstler und Schriftsteller gegen den Krieg

 

 

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 Siteinfo: http://www.onlinekunst.de/januar/15_01_Grillparzer.htm
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