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Der Computergarten am 22. Februar:
Frederic Chopin, Biographie

Foto: das Klavier, auf
dem Chopin auf Mallorca spielte.
Auf diesem Klavier komponierte er bedeutende Werke, u.a.
die Preludes.
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Biographie von Frederic Chopin -
Frederic Chopin und Georges Sand
Als sich Frederic Chopin und Georges Sand zum ersten
Mal begegneten, soll Chopin nicht gleich begeistert gewesen
sein. Doch nach und nach lernte er die Frau richtig kennen
und lieben. Das burschikose Äußere verbarg
eine hochsensible Frau.
Berühmt geworden ist ihre gemeinsame Reise nach Mallorca,
nicht zuletzt deshalb, weil Georges Sand ein Buch darüber
geschrieben hat, das zum Bestseller wurde: "Ein
Winter auf Mallorca".

Portrait Georges Sand |
Es ist ein Reisebericht, der die
Schönheiten Mallorcas herrlich beschreibt.
Die Reise begann im Herbst 1838. Auch die beiden
Kinder von Georges Sand waren mit auf dieser Reise,
die geplant war, um das Lungenleiden von Chopin
zu lindern. Er hustete oft und sehnte sich nach
der Sonne. Die Erwartungen, hier Heilung zu erlangen,
wurden enttäuscht. Sie mussten das erste Quartier
wieder verlassen, weil der Hausbesitzer fürchtete,
er könnte sich an der Lungenkrankheit von Chopin
anstecken.
Sie wohnten dann in der Kartause von Valldemossa.
(Zur Zeit strömen 250.000 Besucher jährlich
in diesen Ort, auch ich habe Valldemossa gemeinsam
mit meinem Mann besucht, war aber etwas enttäuscht
- es gibt schönere Orte auf Mallorca und der
Touristenrummel ist fast unerträglich. I.S.)
Und dann war es auf Mallorca mehr kalt als warm.
Auch auf Mallorca kann man im Winter frieren! Der
Aufenthalt dauerte zwei Monate.
Manchmal schien aber die Sonne, und Frederic Chopin
schreibt in sein Tagebuch: "Sonne den ganzen
Tag. Alle Welt ist wie im Sommer gekleidet, weil
es warm ist. In der Nacht hört man stundenlange
Gesänge und den Klang der Gitarren." In
Decken eingehüllt spielte Chopin auf dem Klavier,
das heute noch auf Mallorca wie ein Heiligtum aufbewahrt
wird. Täglich werden dort Blumen abgelegt,
meist Rosen (Linktipp:
onlinekunst.de-Rosengarten).
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In Warschau stirbt 1844 der Vater und Georges Sand schreibt
in einen Brief nach Polen an die Mutter, dass sie Frederic
"wie ihren eigenen Sohn liebe und ihm ihr Leben weihe".
Aber die Beziehung zerbricht. Im Sommer 1848 verbringt
er das erste Mal eine Zeit ohne Georges Sand. Er fährt
nach England und nach Schottland, Jane Stirling, eine
ehemalige Schülerin hat ihn eingeladen. Aber auch
dort findet er keine Linderung von seinem Lungenleiden.
Das feuchte Wetter ist nicht gut für ihn. Er leidet
unter Alpträumen. Er denkt an den Tod.
Fortsetzung
der Biographie: Chopin und der Tod >>
Buchtipp
Ein Requiem für Frederic Chopin
von Benita Eisler, Henning Thies (Übersetzer)
Blessing Erscheinungsdatum, März 2003
Kurzbeschreibung: Frédéric Chopin
ist einundzwanzig, als er 1830 in Paris eintrifft
- in Warschau hatte man ihn als Wunderkind und in
Wien als blutjungen Virtuosen gefeiert. Mühelos
fügt er sich in das gesellschaftliche Leben
und die Musikszene der Stadt: Sein neuartiger Klavierstil,
der die Virtuosität in den Dienst des poetischen
Ausdrucks stellt, verschafft ihm weithin Bewunderung.
Er hat einen bedeutenden Freundeskreis, zu dem bald
auch George Sand gehört, eine Frau in Männerkleidern,
die auf zahlreiche, teils berühmte Liebhaber
und eine Reihe von Romanzen zurückblicken kann.
Die Gegensätze könnten größer
nicht sein - der zarte, melancholische Ästhet,
konservativ und apolitisch, und die tatkräftige,
in jedem nur denkbaren Sinn emanzipierte und sozialistisch
engagierte Mutter zweier Kinder. Die beiden werden
ein Paar. Und George Sand erfüllt viele Rollen:
Geliebte, Muse, Mutter, Krankenschwester, Freundin
und Managerin.
Als sie ihm acht Jahre später dieses Familienleben
aufkündigt, empfindet er dies als "Vertreibung
aus dem Paradies". Benita Eisler lotet diese
beiden künstlerischen Ikonen bis in ihre Tiefen
aus, beschränkt sich dabei aber nicht auf das
Persönliche. Sie erläutert und interpretiert
auch Chopins musikalische Strukturen, sie stellt
Klischees in Frage und zeigt neue Perspektiven auf.
Buchtipp
bei amazon: Ein Requiem für Frederic Chopin
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Auf den Spuren von Chopin

Foto: Die tausendjährige
Eibe von Mallorca, im Park von La Granja. Digitalfoto
von Inga Schnekenburger, 2001
La Granja liegt in der Nähe von Valldemossa. Es
ist ein Landgut aus dem 10. Jahrhundert auf der Insel
Mallorca. Umgeben von 20.000 qm Gärten mit Fontänen,
Rosengarten, uralten Bäumen, vielen verschieden Pflanzen.
Das Gut ist jetzt als Volkskundemuseum eingerichtet. Auch
eine stilechte Folterkammer ist zu besichtigen. Wenn man
aus dem Folterkeller wieder ins Helle aufsteigt, erklingt
eine überirdische Musik im Innenhof: Klavierkompositionen
von Frederic Chopin, der hier sehr verehrt wird, weil
er hier mit Georges Sand gelebt hat. Es sind Stühle
aufgestellt, und der Besucher, der eben noch mit den Schrecken
des Mittelalters im dunklen Keller konfrontiert war, kann
der Musik von Chopin im hellen Innenhof lauschen. Mich
hat das wahnsinnig beeindruckt. I.S.
Linktipp
Chopin-Komposition bei onlinekunst.de
weiter
zum Computergarten am 23. Februar: Georg Friedrich Händel
>>
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