Der
Computergarten am 4. Februar
Zerbrechliche
Schönheit vor harter grauer Mauer
Digitalfoto von © Inga Schnekenburger für
Dietrich Bonhoeffer
Dietrich
Bonhoeffer
Theologe, Autor, Lyriker,
Widerstandskämpfer
geboren
am 4. Februar 1906 in Breslau ( jetzt Wroclaw)
hingerichtet am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg
Der
Vater von Dietrich Bonhoeffer ist der bekannte
Psychiater Professor Karl Bonhoeffer (31.März
1868 - 4. Dezember 1948), der sieben Jahre ältere
Bruder von Dietrich ist der verdienstvolle Chemiker
und (ab 1949) Direktor des Max-Planck-Institutes
Karl Friedrich Bonhoeffer (13. Januar 1899
- 15. Mai 1957).
Dietrich
Bonhoeffer verbrachte einen Teil seiner Kindheit
in Breslau, dann zog die Familie nach Berlin.
In Berlin fühlte sich Dietrich Bonhoffer
heimisch und kehrte auch später immer wieder
dorthin zurück. Mit 18 Jahren begann er sein
Studium der Theologie in Tübingen. In Berlin
setzte er seine Studien fort und schrieb 1927
die Doktorarbeit "Sanctorum Communio" - "Gemeinschaft
der Heiligen".
Sein
Vikariat absolvierte er 1928 in Spanien in Barcelona
und 1929 in Deutschland in Berlin. 1930 bestand
Dietrich Bonhoeffer das zweite theologische Examen.
Während der Ausbildungszeit hatte er an seiner
Habilitation "Akt und Sein" gearbeitet
und konnte diese Schrift ebenfalls 1930 vorlegen.
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Dietrich
Bonhoeffer
hinter Gefängnismauern
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1930 |
bis
1931 war er als Privatdozent für Systematische Theologie
in New York am Union Theological Seminar tätig,
ebenfalls als Privatdozent lehrte er anschließend
in Berlin bis zum Jahr 1933. Dietrich Bonhoeffer
wurde 1931 vom Weltbund christlicher Studenten zum
Jugendsekretär gewählt und nahm an vielen
wichtigen internationalen Konferenzen teil. |
1933 |
Von
Oktober 1933 bis April 1935 arbeitete er in der
deutschen Gemeinde in London. Er berichtete nach
der Machtübernahme der Nationalsozialisten
in den Konferenzen über das Vorgehen in Deutschland.
Auf der ökumenischen Konferenz in Fanö
hält er eine vieklbeachtete Rede: "Kirche
und Völkerwelt". Den Nationalsozialisten
war er ein Dorn im Auge. |
1935 |
kehrte
Dietrich Bonhoffer nach Berlin zurück und übernahm
die Leitung des Predigerseminars in Finkenwalde.
Er bemühte sich um die Anerkennung der Bekennenden
Kirche und brach die Beziehungen zur "Reichskirche"
ab, weil sie von den Nationalsozialisten beeinflusst
wurde. |
1936 |
hält
Dietrich Bonhoeffer eine Vorlesung an der Berliner
Fakultät. Thema ist die Bergpredigt, die Aufzeichnungen
werden 1937 unter dem Titel "Nachfolge"
veröffentlicht und viel diskutiert. Danach
wird ihm seine Lehrbefugnis entzogen. |
1938 |
nahm
Dietrich Bonhoeffer in London zum letzten Mal
an einer ökumenischen Konferenz teil, danach,
im September 1938, wurde sein Predigerseminar
von der Geheimen Staatspolizei geschlossen und
27 Seminarteilnehmer ins Gefängnis gebracht.
Dietrich Bonnhoefer wird aus Berlin ausgewiesen.
Durch diese Vorkommnisse ist er entschlossen,
dem Regime die Stirn zu bieten. Das sollte ihn
später das Leben kosten. Er nimmt er Kontakt
zu den Widerstandskämpfern Admiral Canaris,
Sack, Oster und Beck auf.
Im
September 1938 veröffentlicht er die brisante
Schrift "Gemeinsames Leben".
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1939 |
Im Frühling
1939 bereist er die USA und erhält das Angebot,
dort zu bleiben, aber Dietrich Bonhoeffer kehrt
mutig zurück nach Deutschland und arbeitet
aktiv als Widerstandskämpfer unter Admiral
Canaris. Durch seine internationalen Verbindungen
sollte Dietrich Bonhoeffer dazu beitragen, das Ausland
über die Widerstandstätigkeit in Deutschland
zu informieren. Er sollte den Willen zum Frieden
im Falle eines Sturzes von Adolf Hitler übermitteln.
Außerdem sollte er für diesen Fall für
Bedingungen eintreten, die im Falle des Waffenstillstands
für alle Beteiligten akzeptabel wären. |
1942 |
Das
Treffen mit Bischof Bell von Chichester 1942 im
"neutralen" Schweden war eine dieser Reisen
für die Widerstandsbewegung. 1942 veröffentlichte
Dietrich Bonhoeffer die Schrift "Ethik". |
1943 |
Im
Januar 1943 verlobte sich Dietrich Bonhoeffer,
im April des Jahres wurde er von den Nazis verhaftet
und ins Gefängnis Berlin-Tegel gebracht.
Während
der Haft entstand sein heute bekanntestes Buch
"Widerstand und Ergebung". In den Briefen
aus dieser Gefängniszeit wird die ungebrochene
Kraft des Gefangenen und sein starker Glaube,
aber auch seine Verzweiflung, seine Einsamkeit,
seine Sehnsucht nach den Menschen, von denen er
getrennt leben muss, spürbar."Widerstand
und Ergebung" - das ist ein dokumentarisches
Zeugnis ebenso wie ein Stück Literatur von
einem sensiblen, künstlerisch begabten Menschen.
Die Sehnsucht nach Liebe, nach menschlicher Nähe,
nach Blumen und dem Gesang der Vögel kommt
ebenso zum Tragen wie der theologische Aspekt
seiner Gefangenschaft. |
1944 |
Ein
Fluchtversuch im Jahr 1944 scheitete, danach wurde
er im Oktober in den berüchtigten Berliner
Gestapobunker verlegt. Am 20. Juli 1944 scheiterte
das Attentat auf Adolf Hitler. |
1945 |
Im Februar 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer ins
Konzentrationslager nach Buchenwald bei Weimar
abtransportiert. Es war eine Reise ins Ungewisse,
eine Reise in den Tod, sein geliebtes Berlin hat
er nie wiedergesehen.
Am
5. April 1945 erließ Adolf Hitler persönlich
den Befehl zur Hinrichtung von Dietrich Bonhoeffer.
Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im
KZ Flossenbürg, gemeinsam mit anderen Widerstandskämpfern,
hingerichtet. |
Dietrich
Bonhoeffer wirkte auf die Theologie der Nachkriegszeit
als Anreger und Erneuerer.
Der Gedenktag für Dietrich Bonhoeffer ist der
9. April. |
Linktipps
Ein
weiteres Gedicht von Dietrich Bonhoeffer bei onlinekunst.de:
Von guten Mächten
Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und
getröstet wunderbar... silvester/bonhoeffer.html
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